Es ist DAS Thema. Für Ö1. Was die ORF-Redakteure heute Morgen besonders beschäftigt, sind nicht Asylkrise, Rekordarbeitslosigkeit, wirtschaftliche Stagnation, das unterirdische Bildungsniveau vieler österreichischer Jugendlicher, das Einsickern von tausenden IS-Kämpfern nach Europa und andere Krisen innerhalb und außerhalb der EU, nein, es ist die Frauenquote in der österreichischen Regierung. Mit dem Wechsel im Innenministerium gibt es jetzt noch eine Frau, nämlich Sophie Karmasin, in der ÖVP-Regierungsmannschaft. Große Katastrophe. Im Morgenjournal wird an erster Stelle ausführlich darüber berichtet. Für den ORF geht es offenbar weniger um Knowhow und Führungsqualitäten als vielmehr darum, welches Geschlecht ein Regierungsmitglied hat.
Das darf aber nicht verwundern, im ORF spielen bei der Postenbesetzung ja auch oftmals andere Kriterien als Leistung, Erfahrung und Fähigkeiten eine entscheidende Rolle. Wer sich nur die besten Köpfe holt, braucht keine Quoten. Aber das hat sich in jenen Bereichen, wo man die Menschen mit Steuergeldern und Gebühren bezahlt, noch nicht herumgesprochen.