„Kindergarten-Betrug: Ermittlungen ausgedehnt“, titelt ORF.at über einem Bericht zu dem in der Vorwoche bekannt gewordenen Förder-Betrug in Wiener Kindergärten. Da finden sich eindrucksvolle Fakten, dass beispielsweise ein in Wien-Brigittenau betriebener Kindergarten mit dem schönen Namen „Kinder Bildungs- und Integrationszentrum“ (KIBIZ) von Mai 2013 bis Mai 2015 von der Magistratsabteilung 10 mit äußerst ansehnlichen 1,8 Millionen Euro aus Steuergeldern bedacht wurde.
Bemerkenswert an dem durchaus spannenden Text ist, dass der Begriff „islamischer Kindergarten“ in dem ORF.at-Artikel nicht vorkommt. Das muss sich der Leser aus dem Namen des mutmaßlichen Drahtziehers – er heißt Abdullah P. – zusammenreimen.
Bemerkenswert ist auch, dass die bekannt streitlustige und großsprecherische zuständige Stadträtin Sonja Wehsely sich zu diesem Thema nicht mehr zu Wort meldet. Als Außen- und Integrationsminister Sebastian Kurz vor zwei Wochen die möglichen Missstände in islamischen Kindergärten zum Thema machte, war er von Wehsely noch angeschnauzt und in ORF-Interviews heruntergemacht worden. Jetzt ist sie offensichtlich auf Tauchstation. Dabei hatte sie vor knapp zwei Wochen noch gebetsmühlenartig posaunt, dass bei den islamischen Kindergärten „genau hingeschaut werden muss“.
Da muss man sich schon die Frage stellen, wo denn die rote Wiener Stadtpolitikerin in den letzten Jahren hingeschaut hat.