ORF-Watch.at Die unabhängige Kontrolle des Gebührenmonopols


Werner Grotte (radion So, 09.08.2015, 13:00)
Nachrichten

Manchmal fragt man sich wirklich, aus welchem Anlass der ORF immer wieder gewisse Themen aufgreift und unters Volk bringt. Einer dieser Dauerbrenner sind die ach so armen Betreiber der Wiener „Shisha Bars“ (Lokale, in denen Wasserpfeife geraucht wird), in denen das Qualmen ab Mai 2018 genauso verboten sein wird wie in allen anderen Lokalen und Vereinen der Stadt. So haben vor allem die linken Medien mit den „normalen“ Wirten, die dadurch um einen Haufen Geld und Investitionen umfallen, wenig Mitleid. Rauchen ist halt in grün-alternativen Bobo-Kreisen derzeit nicht sehr en vogue.

Ganz anders verhält es sich mit den vorwiegend von Einwanderern betriebenen und frequentierten  rund 50 Wiener „Shisha Bars“, deren Betreiber eine Art Ausnahmeregelung fordern, da sie sonst zusperren können, weil ja durch das neue Tabakgesetz ihre einzige Attraktion, das Wasserpfeife-Schmauchen, ersatzlos entfällt. Man habe ja sooo viel investiert und als Migranten neue Wege gesucht, durfte ein Sprecher heute Mittag in den Radionachrichten erklären. Aha. Hier zieht auf einmal das Argument mit den Investitionen. Zumindest beim ORF.

Denn medial wurde das Thema im Zuge des Beschlusses der Tabakgesetz-Novelle bereits vor Monaten lang und breit ausgewalzt; der ORF oder linke Blätter wie die staatliche „Wiener Zeitung“ überschlugen sich in Shisha-Bar-Hilferufen. Was die Mitarbeiter des aktuellen Dienstes an einem heißen August-Sonntag nun neuerdings auf dieses Thema brachte, ist nicht nachvollziehbar. Weder finden am Wochenende Pressekonferenzen statt, noch gibt es irgendeinen aktuellen Anlass, das Wasserpfeifen-Thema aufzuwärmen. Es sei denn, man versucht, tendenziös Stimmung dafür zu machen.