Peinlicher Regiefehler: Der billige Schmäh, mit dem die ORF-Information den ganzen Sonntagabend über die Mega-Schlappe ihrer Paten-Partei bei den Landtagswahlen kleinreden und anderen in die Schuhe schieben wollte, ist einmal zu oft über den Bildschirm gebracht worden. Denn er wurde nicht nur mehrmals von den "unabhängigen" ORF-Redakteuren verbreitet, sondern dann "Im Zentrum" auch vom roten Propaganda-Mastermind Kalina. Damit aber war klar und eindeutig, dass es sich dabei um eine von der Partei ausgegebene Sprachregelung handelt, die straff überall durchkonjugiert wurde.
Ihr Inhalt: Schuld an der Wahlschlappe sei die Innenministerin, weil sie Zeltstädte für die sogenannten Flüchtlinge errichten hat lassen. Kalina in seiner ganzen Schlichtheit versuchte sogar zu vermitteln, dass es gar keine Probleme gegeben hätte, wenn die Innenministerin die "paar Tausend" anderswo untergebracht hätte. Der rote Geistesriese verriet uns freilich nicht, wo das möglich gewesen wäre. Ganz abgesehen davon, dass er mit dieser Bemerkung auch zeigte, dass er keine Ahnung von der wahren Zahl der "Flüchtlinge" hat.
Die Sendung macht auch in ihrer personellen Zusammensetzung den jammervollen Zustand des ORF als reiner Regierungsrundfunk deutlich: Denn es gab keinen einzigen Mitdiskutanten, der dabei auch nur annähernd die FPÖ-Sichtweise verkörpert hätte. Dabei soll die FPÖ gerüchteweise - wie man anderswo erfährt - jene Partei sein, die in den Stunden davor einen Erdrutschsieg errungen hat. So jammerten halt wieder einmal Rot und Schwarz ungestört darüber, wie denn weitere Siege der FPÖ verhindert werden könnten. Und deshalb ist das dramatische Migrationsproblem, das ganz eindeutig diese Wahl beherrscht hat, überhaupt nicht in seiner ganzen Dimension klargemacht worden.