Kaum zu glauben, was Radio Wien da im Dienstag-Mittagsjournal um 12.00 Uhr meldete: Bereits mehr als 12.000 Pflichtschüler in Wien hätten so schlechte Deutschkenntnisse, dass sie dem Unterricht nicht folgen können. Laut ORF habe sich das Problem aufgrund der vermehrten Flüchtlings-Ströme in unser Land ergeben. Dennoch hält die SPÖ nichts vom ÖVP-Vorschlag, eigene „Ausländerklassen“ einzuführen.
Zu Wort melden durfte sich dazu natürlich Wiens Stadtschulrats-Präsidentin Susanne Brandsteidl (SP). Sie bedauere die Situation, da man all diese jungen Einwanderer als „außerordentliche Schüler“ führen müsse, die zwei Jahre nicht benotet und in Deutsch verstärkt gefördert werden. An der ÖVP ließ Brandsteidl kein gutes Haar, denn diese habe zuletzt gegen die Erweiterung der Ganztagsschulen in Wien gestimmt, und nun fordere sie eigene Ausländerklassen. Dabei sollten gerade Schüler mit Sprachproblemen den ganzen Tag in der Schule sein, "um möglichst viel Zeit in deutschsprachigem Umfeld zu verbringen". Normalerweise übernehmen das die Eltern, da sie ihrem Kind im Land ihrer Wahl die besten Chancen ermöglichen wollen, Es sei denn, die Eltern können oder wollen selbst nicht Deutsch sprechen.
Natürlich durfte in dieser Meldung niemand von der ÖVP oder gar der FPÖ zu Wort kommen. Denn da hätte vielleicht jemand auf die tatsächlichen Zustände in Wiens Schulen hinweisen können. Wer schulpflichtige Kinder hat, weiß davon ein – trauriges - Lied zu singen.
Etwa wenn ein sechsjähriges Töchterchen heimkommt und plötzlich Vokabular verlautet, das so manchen Pornodarsteller zum Erröten brächte. Auf die Frage, wer ihr denn so etwas beibringe, antwortet sie treuherzig „der Mirko in meiner Klasse, der ist schon dreimal sitzengeblieben“. Oder wenn das gleiche Mädchen wenige Jahre später vom ersten Tag in einer neuen Klasse berichtet: „Da ist gleich ein Mädchen zu mir gekommen und hat gesagt, sie ist sehr froh, weil wir jetzt zu zweit sind“. Zu zweit als was? „Na als Österreicher. Die anderen sind alle Ausländer“.
Dass solche und noch ärgere Situationen – etwa wenn Moslem-Väter der Lehrerin erklären, dass sich ihre Söhne von einer Frau auch weiterhin nichts sagen ließen, – keine Ammenmärchen sind, kann jeder selbst nachprüfen. Er braucht nur ein x-beliebiges Gymnasium oder gar eine „Neue Mittelschule“ sagen wir im 5., 6., 15. oder 16. Bezirk besuchen und sich die Namenslisten der Schüler ansehen. Das kann es schon passieren, dass eine ganze Schule, abgesehen von den Lehrern, fast komplett frei von autochthonen Österreichern ist.
Wie der ORF selbst in seinem wesentlich ausführlicheren Beitrag dazu auf wien.ORF.at erklärt, sei die Zahl der „außerordentlichen Schüler“ in den letzten vier Jahren von 8.000 auf 12.090 gestiegen, also um mehr als die Hälfte, bei fast gleichgebliebener Gesamtschülerzahl. Insgesamt hätten bereits gut 60 Prozent (!) der Wiener Schüler Migrationshintergrund. Kein Wunder bei der Einwanderungspolitik im rot-grünen Wien. Kein Wunder auch, dass dabei ein starkes Gefälle zwischen den Bezirken herrscht; in Hietzing oder Döbling sind im Schnitt weit weniger Migranten untern den Schülern als etwa in Margareten oder Favoriten. Die (leider auch nur im Internet nachlesbare) ÖVP-Forderung, die jeweiligen Schulen doch selbst eintscheiden zu lassen, macht also durchaus Sinn.
Insgesamt stellt sich dann aber schon bald die Frage, ob man nicht eigene „Österreicher-Klassen“ einrichten soll. Denn dass die angeblich rund 80 verschiedenen Sprachen der Schüler Wiens tatsächlich eine „Bereicherung“ sind, wollen außerhalb von Rot-Grün nur wenige glauben. Vor allem jene nicht, die (siehe oben) selbst Kinder in Wiens Schulen haben.
Wenn in einer Klasse nur zwei echte Österreicher sitzen und der Rest aus sagen wir fünf verschiedenen Ländern kommt, wie sollen dann die beiden Österreicher weiter kommen? Natürlich ziehen Migranten-Sprösslinge aus – nobel formuliert – „bildungsfernen Schichten“ das Niveau einer Klasse konsequent nach unten. Zwei, drei solcher Schüler kann eine Klasse noch verdauen, da finden sich auch unter den Schulkameraden welche, die ihnen Sprachnachhilfe geben, und sei es auf der Donauinsel oder im Kino.
Aber wenn 95 Prozent der Klasse aus fünf oder mehr unterschiedlichen Ländern stammt? Da werden die beiden Österreicher entweder sowieso freiwillig gehen, weil sie vom Turmbau zu Babel lieber lernen, als ihn selbst erleben wollen – oder sie werden im Niveau so gründlich fallen, dass das mit dem Lernziel nicht mehr vereinbar ist. Wie man damit eine Matura erreichen soll, ist eher fraglich. Die einzige Konsequenz wäre, den Lehrplan insgesamt zurückzufahren. Die Einführung der Zentralmatura war der erste Schritt dazu. Weil die kann man dann auch zentral erleichtern.
Zwar sucht die Wirtschaft bundesweit verzweifelt Lehrlinge – allerdings vorwiegend solche mit guten Deuschkenntnissen, Bildung und Umgangsformen. Vom Rest hat sie aber genug.