"Friedliche Demos" gegen Akademikerball: ORF geht Polizei-Schönfärberei auf den Leim.
Der ORF hat schon immer eine seltsame Art an den Tag gelegt, wenn es etwas über die Demonstrationen rund um den Akademikerball der FPÖ in der Hofburg zu berichten gab. Vor den wahren Ausmaßen der Schäden, die linke Randalierer anrichteten, wurden gerne beide Augen verschlossen, stattdessen aber Kritik an der Veranstaltung der Freiheitlichen, die friedlich einen Ball ausrichteten, geübt. In der ZIB 2 vom 13. Oktober blamierte sich der ORF neuerlich mit einer Sichtweise der Geschehnisse vom Jänner, die unerklärlich ist.
Warum der ZIB-2-Redaktion im Oktober ein Bericht über den Akademikerball vom Jänner wert war, erklärte Moderator Armin Wolf so: Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) habe im Fernsehen versprochen, dass die ZIB 2 Einblick in den internen Evaluierungsbericht der Polizei bekomme. Nun war es soweit - und die ZIB-2-Redaktion schneiderte einen Beitrag darüber. Dieser begann mit der Anmoderation von Wolf, der sagte, dass im Zuge des Akademikerballs die halbe Innenstadt von Wien abgeriegelt wurde, es trotzdem aber durch Randalierer unter den Demonstranten massive Schäden gegeben habe. Und der Beitrag begann so: Gebrochene Fensterscheiben, rollende Mistkübel, beschädigte Autos. Die Krawalle "nach der friedlichen Kundgebung" hätten Sachschäden weit über 100.000 Euro, neun Verletzte und 20 Festnahmen nach sich gezogen.
Sachbeschädigungen auch auf Nebenschauplätzen
Karl-Heinz Grundböck, Sprecher des Innenministerium, sagte, dass Sachbeschädigungen auch "auf Nebenschauplätzen" passierten, die mit dem Ball eigentlich gar nichts zu tun gehabt hätten. Das sei neu gewesen und die Polizei sei deshalb darauf nicht vorbereitet gewesen.
Nächstes Mal bessere Vorbereitung
Von Fehlern wollte man im Innenministerium laut ZIB-Bericht nicht sprechen, vielmehr von Lernprozessen. Und - man betone (so der ORF in seinem Beitrag), dass sowohl die Demonstration als auch der Ball grundsätzlich "im Frieden" stattgefunden hätten.
Bilder sprechen für sich
Dass die Polizei zum Schluss kommt, dass der Ball friedlich über die Bühne ging, erstaunt wenig. Schließlich waren die Ballbesucher, die von den Randalierern und Schlägern beschimpft, bespuckt und körperlich angegriffen wurden, froh, wenn sie unbeschadet die Hofburg erreicht hatten. Dass die Polizei - und der ORF - aber berichten, dass die "Demonstration grundsätzlich im Frieden" stattgefunden habe, ist ein Skandal sondergleichen und eine Blamage für die Berichterstattung des ZIB-2-Redaktionsteams. Allein die Bilder in diesem Bericht sprechen für sich und konterkarieren den Text. Zur Erinnerung: Es gab laut Evaluierungsbericht der Polizei neun Verletzte, 20 Festnahmen, gebrochene Fensterscheiben, rollende Mistkübel, beschädigte Autos, Sachschäden weit über 100.000 Euro. Im Jänner hatten Medien sogar von Kriegsschauplätzen in der Wiener Innenstadt berichtet.
Der "Schwarze Block", der für die Randale verantwortlich gemacht wird, marschiert regelmäßig in den Demozügen mit, die Veranstalter stoßen sich daran nicht. Warum auch? Klar kommunziertes Ziel der meisten Demos ist es, den Akademikerball zu verhindern, spricht der Ballbesuchern das Grundrecht auf Versammlungsfreiheit zu nehmen. Dass die Polizei diese Fakten zwar kennt, aber nicht würdigt, ist der erste Skandal. Dass der sonst so polizei-kritische ORF dieser Schönfärberei linker Umtriebe voll auf den Leim geht, der zweite.