Judenhasser haben dank des aktuellen Nahostkonflikts derzeit Hochkonjunktur. Unter dem Deckmantel der Israelkritik können sie wieder so richtig die Sau raus lassen. Es ist schon auffällig, wenn sich der einzige demokratische Staat im Nahen Osten gegen den täglichen Raketenbeschuss der Hamas zu Wehr setzt, sorgt das weltweit für Empörung und Aufregung. Andere Konflikte, wo wesentlich mehr Menschen aus wesentlich niedrigeren Motiven wesentlich brutaler ermordet werden, schaffen es nicht einmal auf die hinteren Seiten der Mainstreampresse.
Doch nun berichtet der ORF, dass Antisemitismus keine exklusive Angelegenheit Rechtsradikaler ist. Diese Erkenntnis ist zwar alles andere als neu, dass der Staatsfunk das zur Kenntnis nimmt und sogar darüber berichtet, erstaunt doch einigermaßen. Allerdings muss sofort eingeschränkt werden, der ORF berichtet darüber nicht in einer großen Nachrichten- oder Magazin-Sendung, sondern ganz versteckt auf der Internetseite science.orf.at. Aber immerhin.
Die Wissenschaftsredaktion schreibt dort über Studien deutscher Linguistinnen. Conclusio: „Es gibt ihn nicht nur bei Rechtsradikalen, sondern genauso bei Linken (…) Rechtsradikale, antiimperialistische Linksradikale, islamische Fundamentalisten, Leute aus der Friedensbewegung und andere treffen sich bei diesem 'Querfrontthema' und greifen Israel als 'zionistischen Aggressorstaat' an, oft mit der gleichen Wortwahl."
Für den halbwegs neutralen Beobachter ist das zwar ein uralter Hut, für den ORF scheint das aber eine vollkommen neue Erkenntnis zu sein.