Zentrales Thema einen Tag nach der EU-Wahl ist der Erfolg der rechten und EU kritischen Parteien, vor allem in Frankreich und in Großbritannien. So weit so gut. Bei der Berichterstattung und den Analysen kommen allerdings ausschließlich die andern Parteien, die Wahlverlierer, zu Wort. Der Erfolg von UKIP und Front National wird ausschließlich aus deren Sicht beleuchtet und was die Bürgerlichen und Linken jetzt an Gegenstrategien planen. Von den Wahlgewinnern und deren Zielen erfährt der Hörer praktisch nichts. Warum eigentlich? Will man den Hörern eine „direkten“ Kontakt mit den „Populisten“ ersparen? Warum wird er nur mit Informationen aus zweiter und dritter Hand gefüttert?
Natürlich kann, darf und muss Ö1 kritisch über solche Parteien berichten. Aber das geht auch, indem man diese zu Wort kommen lässt. Denn genau dieses Verhalten von Medien und Politik ist mit für den Erfolg dieser Parteien verantwortlich.