ORF-Watch.at Die unabhängige Kontrolle des Gebührenmonopols


Rubriken

Archiv

Jan Palisa (Ideologie: Fr, 14.06.2024, 06:58)
Faire Berichterstattung?

Um zu sehen, ob die an dieser Stelle öfter geäußerten Vorwürfe gegen die Berichterstattung des ORF gerechtfertigt sind, habe ich mir selbige in der ersten Hälfte des laufenden Jahres diesbezüglich sehr bewusst angesehen. Auffällig war die ausführliche Erwähnung des Weltfrauentages im ZIB mit anschließender Sondersendung. Im Kontrast dazu wurden der Internationale Kindertag (1. Juni) und der Tag der Familie (15. Mai) nicht einmal erwähnt. Gelten in unserer Gesellschaft Kinder so viel weniger als Frauen und bedeutet die Familie gar nichts mehr? Möglich. Aber falls das nicht der Fall sein sollte, war die Themenauswahl im ZIB tatsächlich hochgradig einseitig und die Berichterstattung daher manipulativ.

Dies war kein Einzelfall. In einem Bericht über eine Kino-Neuerscheinung wurde z. B. die Übersetzung manipuliert. Auf die Frage, ob der Spielfilm feministisch ist, antwortete der Schauspieler: „Of course it’s a woman’s story, but …“. In der Übersetzung: „Natürlich ist das ein zutiefst feministischer Film …“. Das Fälschen von Übersetzungen entspricht hoffentlich nicht der Journalistenethik und natürlich hat der Zuschauer den Eindruck, für dumm verkauft zu werden.

In Erinnerung geblieben ist mir auch ein Beitrag über den gescheiterten Versuch des (ich glaube) kroatischen Außenministers, die deutsche Amtsinhaberin auf den Mund zu küssen. Ich habe mir daraufhin die deutsche Tagesschau angesehen. Dort wurde das Ereignis nicht einmal erwähnt, offenbar weil ein Bericht darüber höchstens Skandalblattniveau gehabt hätte.

Insgesamt habe ich den Eindruck erhalten, dass die Nachrichten im ORF tatsächlich überwiegend feministisch geprägt sind und daher als tendenziös und unobjektiv bezeichnet werden müssen. Feminismus ist eine sexistische Ideologie und Sexismus hat, egal von wem gegen wen praktiziert, in unserer Gesellschaft nichts mehr verloren und ist in jeder Berichterstattung fehl am Platz.

Andererseits arbeiten für den ORF Reporter, z. B. Katharina Wagner, deren Berichte, soweit ich sie gesehen habe, stets objektiv waren und frei von jeglicher Ideologie. Man muss das fairer Weise erwähnen, denn auch sie tragen zum Gesamtbild bei.

Wenn es dem ORF für die absurde Summe der ORF-Beiträge nicht möglich ist, eine objektive Berichterstattung auf höchstem Niveau zustande zu bringen, wäre das Geld im inzwischen sehr maroden österreichischen Gesundheitswesen besser aufgehoben.