ORF-Watch.at Die unabhängige Kontrolle des Gebührenmonopols


Rubriken

Archiv

Werner Reichel (Ideologie: Mo, 09.05.2022, 18:58)
Starmania: ORF kann nur noch (linke) Politstars machen

Kennen Sie Stefan Eigner? Nein? Dann geht es ihnen wie den meisten Österreichern, obwohl Herr Eigner ein Star ist. Behauptet zumindest der ORF. Der junge Wiener hat vergangene Woche „Starmania22“, das ORF-Wettsingen, gewonnen.

Und wer die große und teure Show des großen und teuren staatlichen Rundfunks gewinnt, die noch dazu „Starmania“ heißt , erwartet sich zurecht, ein zumindest nationaler Star zu werden. Was allerdings voraussetzt, dass ihn auch viele Menschen kennen. Daran hapert es allerdings.

Das ORF-Fernsehen ist gar nicht mehr in der Lage, genügend Reichweite zu generieren, um aus einem No-Name einen Star zu machen. Junge Menschen interessieren sich nicht fürs Fernsehen, schon gar nicht für’s ORF-Fernsehen. Das zeigte sich bei der aktuellen Ausgabe von Starmania deutlich. Der YouTube-Kanal der ORF-Show hat ganze 2450 Abonnenten. In dem Kanal gibt es Videos, die weniger als 400-mal angesehen wurden. Das klingt eher nach einem Karaoke-Wettbewerb in Unterpremstätten als nach einer millionenschweren Unterhaltungsshow einer milliardenschweren TV-Anstalt.

Auch die TV-Quoten waren mager. Die Auftakt-Show sahen durchschnittlich 410.000 Menschen, danach ging es weiter bergab (6. Ausgabe 378.000 Seher). Auch das Finale war mit 483.000 Zuseher mager. Vergangenes Jahr sahen bei der letzten Staffel-Folge noch rund 700.000 Österreicher zu.

Trotz dieses Absturzes jubelt der ORF: „Fulminanter Sieg und Quotenrekorde beim großen Finale von ‚Starmania 2‘“ ORF-Programmdirektorin Stefanie Groiss-Horowitz: „‘Starmania‘ gehört auch heuer zu den erfolgreichsten ORF-Shows.“ Was allerdings nicht für Starmania, sondern gegen den ORF spricht, wenn man mit Zuseherzahlen von unter einer halben Million schon den Quotengipfel erreicht hat.

Deshalb gaukelt der ORF mit solchen Jubelmeldungen sowohl den Zusehern als auch den Starmania-Teilnehmern eine Größe und Bedeutung vor, die er bei den jungen Zielgruppen längst nicht mehr hat. Der ORF ist gar nicht mehr fähig, Stars zu produzieren, das schafft er nur noch auf dem politischen Feld. Hier ist er tatsächlich noch in der Lage selbst aus Politversagern mit Hilfe von Desinformation, Framing, Propaganda und einer bei der älteren Zielgruppe noch großen Reichweite Stars zu machen. Oder Politiker zu vernichten. Je nach Bedarf.

Man denke etwa an das heillos überforderte Corona-Trio Anschober, Mückstein und Rauch, an den zumeist abwesenden Vizekanzler Werner Kogler oder die verbissene Ideologin Leonore Gewessler. Ohne die massive Unterstützung durch den ORF wären solche Minderleister, keine Minister und die Grünen vermutlich nur eine außerparlamentarische Zwergenpartei.

So groß und unheimlich die Macht des ORF in diesem Bereich auch sein mag, bei den jungen Zielgruppen und im Unterhaltungssegment ist er zunehmend bedeutungslos. Er hat bei den Jungen kein schlechtes, sondern gar kein Image.

Die Zeit, als ORF-Shows noch Gesprächsthema im ganzen Land waren, sind lange vorbei. Wer Starmania gewonnen hat, ist deshalb bedeutungslos. Selbst die Starmania-Juroren wissen von der realen Bedeutung ihrer Show: „Du musst nicht gewinnen”, so Juror Josh und Gastjurorin Mathea: Es sei ohnehin “wurscht”, wer gewinnt. Weil, Karriere als Popstar macht man als Gewinner einer ORF-Show ohnehin nicht.

Fragt sich nur, warum der ORF überhaupt noch Millionen an Gebührengeldern für solche Formate rauswirft, die immer weniger Menschen interessieren. Vermutlich will er mit Sendungen wie Starmania nur die Illusion aufrechterhalten, der ORF sei ein normaler Fernsehsender mit einem breiten und vielfältigen Programm und keine linke Propagandaorgel, deren primäre Aufgabe es ist, die Macht linker Parteien und Kräfte im Staat zu festigen und auszubauen. Starmania ist nur lästiges Beiwerk für den politisierten ORF. Das sieht man auch.