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Kurt Ceipek (Monopol: Sa, 12.03.2022, 00:27)
Mein Beitrag zahlt sich aus. Aber für wen?

Zu den Lieblingsbeschäftigungen des ORF zählt es, die verbliebenen Zuseher und Zuhörer mit Eigenwerbung zu belästigen. Derzeit wieder einmal mit dem Slogan: „Mein Beitrag zahlt sich aus!“

Dass sich die GIS-Beiträge auszahlen steht außer Zweifel. Schließlich dürfen die Zwangsgebührenzahler seit einigen Wochen um acht Prozent mehr zahlen, was sich für den ORF sehr auszahlt. Das spült jährlich rund 700 Millionen Euro in die Kassen, von denen sehr viele ORFler sehr gut leben können. Auch die Pensionsbezüge im ORF gelten als überaus erstrebenswert. Ob sich der Beitrag für die einzelnen Zahler auszahlt, muss jeder für sich selbst beurteilen. Fest steht: Diese Werbung ist ziemlich dumm und wohl auch sinnlos.

Es geht aber auch noch dümmer. Dauereinrichtung im Fernsehprogramm ORF2 ist seit vielen Jahren ein Pausenfüller mit dem Text: „Wir sind ORF 2“. Dazu bekommt der ORF-Kunde irgendwelche sinnlosen Bilder vorgesetzt, die man sofort wieder vergisst, wenn man sie gesehen hat.

Möglicherweise soll damit für ORF2 geworben werden. Vielleicht wäre es sinnvoll auf ORF1 oder ORF III für ORF2 zu werben, aber das auf dem Sender zu tun, den man ohnehin gerade sieht, ist – gelinde gesagt – seltsam. Außerdem löst die Behauptung „Wir sind ORF2“ sofortigen Widerspruch bei vielen TV-Konsumenten aus, denn kaum einer von ihnen fühlt sich ORF2 zugehörig. Viele drehen in diesem Moment ab oder schalten auf ein anderes Programm.

Es kann gut sein, dass Fernsehmacher solche unnützen Pausenfüller benötigen, um Lücken im Programm zu vermeiden. Es gibt aber auch Sender, bei denen sich die Zuseher schon auf den Pausenfüller freuen. Im beim ORF zutiefst verhassten Sender ServusTV werden immer wieder ganz kurze Dialoge zwischen Tieren verschiedenster Art eingespielt, von denen viele wirklich unterhaltsam sind und die Zuseher zum Lachen bringen.

Das geht auch ohne sinnbefreite Eigenwerbung. Auf einen dümmlichen Hinweis wie „Wir sind ServusTV“ wartet man vergebens. Diese Spots sieht man sich vergnügt an und sucht nicht sofort nach einem neuen Programm.