ORF-Watch.at Die unabhängige Kontrolle des Gebührenmonopols


Rubriken

Archiv

Werner Reichel (Fakten: Do, 01.04.2021, 14:16)
 
 
0
ServusTV sichert sich Rechte an Euro 2024 und 2028

Das ist ein schwerer Schlag für den ORF: Servus TV hat sich die TV-Rechte an der Euro 2024 und der Euro 2028 exklusiv gesichert. Dem Staatsfunk bleiben angesichts der Sportoffensive des Mateschitz-Senders nach der Fußball-EM 2021 nur noch die ÖFB-Länderspiele der laufenden WM-Qualifikation und der nächsten Nations League sowie eine Mehrzahl der Freundschaftsspiele des Nationalteams bis 2028.

Trotzig lässt der ORF verlauten: Er bleibe „ zudem exklusiver Medien- und Kooperationspartner des ÖFB und wird dazu weiterhin umfassend über den UNIQA ÖFB Cup, die Heimspiele des Frauen-Nationalteams und der Nachwuchs-Nationalteams sowie die Bewerbe des heimischen Frauenfußballs live, mit Highlights und News berichten.“

Dass der ORF sich jetzt mehr auf Frauenfußball konzentrieren muss, passt ohnehin besser zum Image des linken Gender-Senders, als der männliche Macho-Fußball.

Die verloren gegangenen TV-Rechte sind Gift für den jährlichen ORF-Quotenschnitt, denn Großereignisse wie eine Fußball EM haben bisher den Marktanteil des ORF deutlich gehoben. Und je weniger attraktive Programm-Highlights ein Sender in seinem Angebot hat, desto unattraktiver und unbedeutender wird der Sender als Ganzes, als Marke. Was sich wiederum negativ auf die Reichweiten auswirkt.

Entsprechend schmallippig reagiert man im Staatsfunk: „Ein verantwortungsvoller Umgang mit den Gebührenmitteln setzt voraus, dass der ORF bei Sportrechten nicht um jeden Preis mitbieten kann. Dem ORF ist es unter Beachtung der gesetzlichen Vorgaben, insbesondere hinsichtlich Wirtschaftlichkeit, Zweckmäßigkeit und Sparsamkeit, dennoch gelungen, die gegenständlichen Rechte langfristig zu sichern.“

Wirtschaftlichkeit, Zweckmäßigkeit und Sparsamkeit … Neue Töne beim ORF. Wenn man sich jetzt auch noch auf seine öffentlich-rechtlichen Kernaufgaben und auf unabhängigen Journalismus besinnt, dann wird aus dem Linksfunk vielleicht doch noch ein richtiger öffentlich-rechtlicher Sender.