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Kurt Ceipek (Öffentlich-rechtlich: Di, 02.06.2020, 02:05)
Der ORF als Verschweigemedium

Manchmal muss man sich wirklich die Frage stellen, ob sich der ORF als Nachrichtenmedium nicht schon völlig von den Österreichern verabschiedet hat. Da behinderten vor wenigen Tagen einige wild gewordene jugendliche Randalierer einen Rettungseinsatz im Donauzentrum in Wien – nicht nur als neugierige Gaffer, wie das der ORF verniedlichte, sondern ganz gezielt, weil es offenbar schick ist, Polizei, Feuerwehr, Rettung und anderen Helfern Widerstand zu leisten.

Das regte die Mehrheit der Österreicher enorm auf. Das ist verständlich. Der ORF dagegen, als von den Österreichern zwangsweise finanzierte Medienkrake, beschränkte sich auf eine 18-Sekunden-Kurzmeldung in „Wien heute“, null Sekunden in der ZiB, und einen verniedlichenden Beitrag in ORF.at über Gaffer, die möglicherweise und angeblich vielleicht einen Rettungseinsatz im Donauzentrum in Wien behindert haben. Dass die Täter, wie man mittlerweile aus den Ermittlungen weiß, keine Österreicher waren, dürfte niemanden überrascht haben.

Wenn sich die Mehrheit der Zwangsgebührenzahler davon verarscht fühlt, dann kann ihnen das nicht verdenken. Wie groß das Interesse der Österreicher an diesem skandalösen Vorfall war zeigte sich sogar im unumstritten NICHT AUSLÄNDERFEINDLICHEN STANDARD. Dort löste ein sehr zurückhaltender Beitrag über die Affäre eine rege Diskussion aus. Allein bis Montag Abend wurden mehr als 1.900 Beiträge gepostet. In anderen Medien war das Echo noch heftiger. Insgesamt waren das Zehntausende, die sich über diesen Vorfall empört haben. Hunderttausende waren auch wütend darüber, haben sich aber nicht der Mühe unterzogen, ihre Meinung dazu zu schreiben.

Und im ORF? Da wurde nicht nur kaum etwas berichtet, sondern auch keine Diskussion zugelassen. Auf der Diskussionsseite „debatte.orf.at“ beschränkte man sich auf Themen wie „Wie wirkt sich die Pandemie auf den US-Wahlkampf aus?“ oder „Ist der Spitzensport gegen Coronavirus immun?“

Hätte der ORF über das Thema seriös behandelt und dem Interesse der Österreicher entsprechend berichtet und dann auch eine Diskussion eröffnet, dann hätte das wohl Tausende oder gar Zehntausende Diskussionsbeiträge ausgelöst. Viele davon wären so empört und wütend gewesen, dass die ORF-Zensoren mit dem Löschen gar nicht mehr fertig geworden wären.

Also hat man das Thema sicherheitshalber ignoriert. Ist ja nicht viel passiert, außer dass der alte weiße Mann, dessen Abtransport mit der Rettung die Jugendlichen ( die Armen waren sicher traumatisiert und in jeder Hinsicht benachteiligt) behindert haben, halt gestorben ist.

So kommt der ORF seiner Informationspflicht nach, die ihm per ORF-Gesetz gesetzlich verordnet ist und für die er jährlich mehr als 600 Millionen Euro an Zwangsgebühren einstreift.

Bemerken die politisch Verantwortlichen noch immer nicht, dass da vieles völlig schief läuft?