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Christian K (Öffentlich-rechtlich: Fr, 29.05.2020, 10:14)
ORF Einfach – Not so „well well“…

Ende Mai brachtet ORF Online ein neues Service heraus, auf das wir alle schon lange gewartet haben: Nachrichten in „einfacher Sprache“.

Der ORF erklärt das Erfordernis damit, daß rund eine Million Menschen in Österreich Lese- und Schreibschwächen aufweisen und mittels einer
einfachen Übersetzung der Nachrichten in ORF-Online diese nun für alle zur Verfügung stünden.

 Auch wenn man im Artikel auf entsprechende „Vorreiter“ in den USA, Schweden und Deutschland verweist, hat man dieses Konzept ganz offensichtlich von der englischen BBC abgeschaut, welche tatsächlich Nachrichten im westafrikanischen „Pidgin English“ anbietet.

Wer glaubt, daß dies ein schlechter Scherz sein, dem sei ein Blick auf die entsprechende Nachrichtenseite der BBC empfohlen. Dort kann man dann Formulierungen wie folgt lesen:

„As di world still dey battle with di coronavirus pandemic wey 2020 bring, di number one question for most parents and children mouth na wen school go resume.“

Der Vergleich mit der BBC lässt keinen Zweifel daran, an wen sich dieses neue Angebot von ORF-Online richtet: Dass es sich bei den Menschen „die einen inhaltlich einfacheren Zugang zu den Informationen benötigen“, um autochthone Österreicher handeln wird, kann ausgeschlossen werden.

Eine ganze Armada an „Sozialexperten“ steht sicherlich bereits in den Startlöchern und wartet nur noch auf den monetären Startschuss der grünen Nomenklatura, um die segensreiche Wirkung dieses Konzeptes –
gendergerecht – auf das geduldige Papier zu bringen.

 Christian Kneil, Leiter der APA-Multimedia-Redaktion, deutet an, in welche Richtung es gehen wird: „Studien zeigen, dass Menschen mit geringer Lesekompetenz kaum Medien konsumieren und auch seltener zu Wahlen gehen.“

Aha.

Die Sozialhilfeempfänger sollen also, durch das entsprechend inhaltliche „Framing“ des ORF, vermehrt zur Wahlurne gebracht werden und – ehschonwissen – wählen. 

Für all diejenigen, die das Sozialsystem und den ORF (noch) finanzieren und denen sich diese Zusammenhänge nicht gleich erschließen, ist Herr Kneil überraschend aufrichtig: „Das Nichtverstehen von Texten hat für die Betroffenen gravierende Folgen.“

Die BBC bewirbt seine Pidgin-Seite mit dem Spruch „De one we dem de read well well“. Dem österreichischen Rundfunk kann man in dieser

Angelegenheit nur attestieren: ORF Einfach – Not so well well!