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Kurt Ceipek (Ideologie: Mi, 06.05.2020, 19:25)
Für seriöse Berichterstattung offenbar unbrauchbar

Der ORF präsentiert sich gerne als Hüter und Verkünder einer recherchierten und mehrfach geprüften Wahrheit. Und der ORF führt scheinbar einen heftigen Kampf gegen Fake News.

Aber was sind Fake News? Eine gängige These lautet, dass es sich bei Fake News um Berichte handelt, die falsch oder irreführend sind. Fake News zeichnen ein falsches Bild von der Wirklichkeit und werden von Menschen in die Welt gesetzt oder verbreitet, die Meinungen manipulieren wollen und es mit der Wahrheit nicht so genau nehmen.

Fake News gab es schon immer, seit es Druckwerke gibt. Früher bezeichnete man sie als „Zeitungsenten“. Jetzt gibt es sie nicht nur in klassischen Medien, sondern immer mehr auch in den sogenannten Sozialen Medien. Die meisten Fake News sind auf den ersten Blick zu erkennen und damit harmlos. Gefährlich sind jene manipulativen Meldungen, die nur gut informierte Insider durchschauen können.

Ein Beispiel: Am 4. und 5. Mai 2020 berichtete der ORF auf der Informationsplattform ORF.at im Beitrag „EU: Orban-Brief an EVP-Parteichefs“ unter anderem: „Das umstrittene Gesetz erlaubt Orban, per Dekret zu regieren. Er kann den wegen der Pandemie geltenden Notstand ohne Zustimmung des Parlaments beliebig verlängern.“

So weit so - scheinbar - klar.

Der § 8 dieses Notstandsgesetzes lautet aber wörtlich: „Über die Außerkraftsetzung dieses Gesetzes entscheidet das Parlament nach dem Ende der Gefahrensituation.“ Das ist ein entscheidender Unterschied, der aus einem scheinbar sachlichen Bericht waschechte Fake News macht. Hier wird versucht, den Leser in die Irre zu führen. Aber das ist kaum zu durchschauen.

Das veranlasste einen empörten Zwangsgebührenzahler zu einem E-Mail an ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz und andere ORF-Größen. Er klärte den Sachverhalt sachlich auf und fügte entrüstet hinzu: „Der ORF ist für seriöse Berichterstattungen offenbar leider unbrauchbar. Der Wahrheitsgehalt auch anderer Meldungen könnte so ähnlich sein.“

Die Antwort des ORF an den Beschwerdeführer darf mit Spannung erwartet werden.