ORF-Watch.at Die unabhängige Kontrolle des Gebührenmonopols


Rubriken

Archiv

Werner Reichel (International: Di, 01.10.2019, 14:05)
Nuhr im Ersten: Auf den Scheiterhaufen mit ihm!

Gotteslästerung ist in unseren Breiten nicht einmal mehr ein Kavaliersdelikt. Sofern sie sich nicht gegen Allah richtet. Das ist nicht weiter verwunderlich. Immer weniger Menschen glauben an Gott, nicht einmal mehr alle Priester und Kardinäle. Der aufgeklärte Europäer, vor allem die Jungen und die älteren Damen, glaubt jetzt an die Klima-Apokalypse, das Teufelsgas CO2 und vor allem an die Prophetin des Klimatismus und Retterin der Welt, die aus Stockholm zu uns herabgestiegene Greta Thunberg.

Der englische Schriftsteller G. K. Chesterton (1874-1936) stellte treffend fest: „Wenn Menschen aufhören, an Gott zu glauben, dann glauben sie nicht an nichts, sondern an alles Mögliche. Das ist die Chance der Propheten – und sie kommen in Scharen.“

Greta hat Jesus abgelöst. Und sie hat gegen ihren Vorgänger einige entscheidende Vorzüge: sie ist ein Mädchen, zumindest sieht sie noch so aus, ist damit weiblich und leidet am Asperger-Syndrom, einer Autismus-Variante. Wer es wagt, Greta oder ihre Botschaften zu kritisieren, begeht in unserer infantilisierten, politisch korrekten Gesellschaft automatisch gleich mehrere Schwerverbrechen. Er kritisiert ein Kind bzw. eine Frau, je nachdem, und jemanden, der an einer Wahrnehmungsbeeinträchtigung leidet. Ganz egal was und wie er sie kritisiert, wie fundiert diese Kritik auch sein mag.

Argumente spielen bei Glaubensfragen und Gotteslästerung bekanntlich keine Rolle. Das ist für jene, die das Phänomen Greta politisch und wirtschaftlich vermarkten, eine äußerts komfortable Situation. Vor allem alte, weiße Männer sollten sich hüten, die Forderungen von Greta und ihren Kinderkreuzzüglern mit ihren Snowflake-Seelen in Frage zu stellen.

Dieter Nuhr ist so ein alter weißer Mann. Ein bekannter Kabarettist, der sich in der Regel brav an die Regeln und Dogmen der politischen Korrektheit und des Neosozialismus hält. Manchmal allerdings wagt er es, im Gegensatz zu seinen Kollegen, den erlaubten Meinungskorridor zu verlassen, um etwa den Islam oder die gendergerechte Sprache zu kritisieren.

Er moderiert die Sendung „Nuhr im Ersten". Die ARD gehört zu den eifrigsten Verkündern des Thunberg-Evangeliums. In seiner Sendung hat Nuhr jetzt ein paar harmlose Witzchen über die heilige Greta und ihre Anhängerschaft gerissen. "Ich bin gespannt, was Greta macht, wenn es kalt wird. Heizen kann es ja wohl nicht sein." Mehr war es nicht.

So etwas reicht, um die verzogenen FFF-Kinder zur Weißglut zu treiben, so etwas reicht in Deutschland für einen Skandal. Nuhr sei zu weit gegangen, er habe Greta "angegriffen". Stern, Spiegel und die anderen sterbenden Mainstreammedien berichten groß. Unter anderem darüber, welcher Shitstorm gegen Nuhr nun ausgebrochen ist. Nach dem Motto, Satire darf alles, nur nicht die große Prophetin kritisieren.

Für linke Spaßmacher und Journalisten ist das keine große Sache, sie kennen das ja vom Islam. Viele linke Mainstreammedien grölen nun im Chor mit den FFF-Kindern: How dare you! Wie kannst du es wagen, du Klimaleugner, du Thunberg-Lästerer, du Klimaschädling (Maybritt Illner ©).

Würden Scheiterhaufen nicht die CO2-Bilanz belasten, sie hätten längst einen für Nuhr errichtet. Und was macht die ansonsten linientreue ARD mit ihrem Ketzer in den eigenen Reihen? Vermutlich wird es ein sogenanntes Sensibilisierungsgespräch mit Nuhr geben. Wo kommen wir denn da hin, wenn jeder sein eigene Meinung kundtut. Noch dazu im öffentlich-rechtlichen Fernsehen.