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Kurt Ceipek (Ideologie: So, 22.09.2019, 22:55)
Sebastian Kurz: Netflix, nicht ORF

Der Kurier interviewte am Sonntag auf knapp eineinhalb Seiten den jungen Alt-Kanzler Sebastian Kurz. Ein durchaus lesenswertes Interview. Aus ORF-Watch-Sicht hatte es vor allem die drittletzte und kürzeste Frage in sich. „Netflix oder ORF?“ fragte der Kurier. Die Antwort von Sebastian Kurt fiel noch kürzer aus: „Netflix.“

Nun muss man Politikern nicht immer alles glauben, was sie in Interviews von sich geben. Manchmal versuchen sie einfach, in ihren Antworten originell zu sein. So kann man davon ausgehen, dass der wahlkämpfende Kanzlerkandidat kaum jemals Zeit hat, wirklich Netflix zu schauen. Aber dass er Netflix noch öfter konsumiert als das ORF-Programm, ist einigermaßen glaubwürdig.

Nur so ist es zu erklären, dass der ORF jahrelang die übelsten Breitseiten gegen Kurz, die ÖVP und die FPÖ abfeuern konnte (und das in der Endphase des Wahlkampfes noch immer tut), ohne je eine ernsthafte Reaktion zu erfahren. Die völlig einseitige und aggressiv-bösartige Politik-Berichterstattung hat mit Pressefreiheit nichts mehr zu tun. Was hier betrieben wird, ist politische Agitation zugunsten von Grün und Rot, die nichts mehr mit sauberem Journalismus und objektiver Berichterstattung zu tun hat.

Würden Sebastian Kurz und einige seiner engsten Berater wie der TV-abstinente Medienminister Gernot Blümel genau hinhören und hinsehen, was da in zahllosen ORF-Sendungen an gehässiger und demokratiegefährdender Manipulation produziert und gesendet wird, hätte es schon längst eine grundlegende ORF-Reform geben müssen. Und all das passiert ungeniert gegen die Mehrheit der ORF-Zwangsgebührenzahler.

Man kann deshalb an Sebastian Kurz nur appellieren: Sehen oder hören Sie sich von Zeit zu Zeit doch in aller Ruhe an, was der ORF in politischen Sendungen von sich gibt. Oder lesen Sie zumindest gelegentlich Beiträge in ORF-Watch. Das könnte Ihnen die Augen öffnen und die Erkenntnis vermitteln, dass eine ORF-Reform (oder dessen Privatisierung bei gleichzeitiger Abschaffung der Gebührenpflicht) im Interesse der Österreicher und der Demokratie in diesem Lande wäre.