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Niklas G. Salm (Ideologie: Mo, 08.04.2019, 18:17)
Identitäre, Identitäre und kein Ende in Sicht

Auch wenn der erste ordentliche Koalitionskrach zum leidigen Thema der Identitären nach einem weiteren Kniefall von Vizekanzler Strache per Aussendung vor seinem Angetrauten Sebastian Kurz und den vereinigten Linksmedien jetzt offiziell beendet sein soll, kocht der Rotfunk das Thema natürlich genüsslich weiter. Und zwar auf allen zur Verfügung stehenden Propagandakanälen.

So zum Beispiel im Roten Kanal Ö1, wo im Mittagsjournal mit großer Genugtuung die nächsten kapitalen Erfolge der linken Empörungsgemeinschaft gefeiert wurden. In Linz und Graz kündigen die FPÖ bzw. FPÖ-nahe Kreise Mietverhältnisse mit den Identitären. Halleluja! Ein enormer Sieg im Kampf gegen das mit Riesenschritten herannahende Vierte Reich, das ein paar dutzend oder hundert junge Patrioten offenbar im Begriff waren, in Kürze zu errichten.

Gewaltigere Triumphe im heroischen Nazi-Abwehrkampf haben die Genossen von Rotfunk und Co. schon lange nicht mehr erzielt. Mindestens seit der Verhinderung von Norbert Hofer als Bundespräsident gab es nicht mehr so viel zu feiern. Da waren die diversen Liederbücher in finsteren Burschenschafter-Buden ja ein Kindergeburtstag dagegen.

Vor lauter Aufregung bringt der moderierende Rotkanalist im Freudentaumel das Wort Identitäre fast nicht unfallfrei heraus. Mal "Indentitäre", mal "Indititäre" - wurscht. Der Feind wurde zurückgeworfen, die geballte linke Faust hat obsiegt. Zumindest in der Jubelberichterstattung des ORF. Auch der widerspenstige Grazer Vizebürgermeister Eustacchio wurde in die Knie gezwungen. Der hatte noch vor ein paar Tagen keinen Grund gesehen, sich von irgendetwas zu distanzieren, wurde aber inzwischen offenbar von Parteichef Strache belehrt. Mittlerweile wisse er es besser, hat Eustacchio nämlich ausrichten lassen.

Man fühlt sich irgendwie an die Zeit der Inquisition erinnert. Unter der peinlichen Befragung, was früher Folter bedeutete und heute ein Kreuzverhör durch die Linksmedien, ist auch der Stärkste noch immer zusammengebrochen. So jetzt auch ein Eustacchio, der sich distanziert, als gäbe es kein Morgen mehr. Gibt es noch irgendwen in der FPÖ, der sich nicht distanziert hat? Wer hat noch nicht, wer will noch mal? Egal von was, am besten auch von sich selbst. Ganz egal in diesen Tagen.

Der ORF feiert jedenfalls seinen Triumph und kostet ihn in vollen Zügen aus. Endlich ist es gelungen, einen Keil in die böse, rechte Regierung zu treiben. Endlich konnte der erste Koalitionskrach inszeniert werden. Und sogar der bisher medial so souveräne Bundeskanzler konnte aufgescheucht werden und ließ sich vor den Karren der Linken spannen. Nahezu hysterisch forderte Kurz ein Identitären-Verbot, Distanzierungen, Widerrufungen, ein Bekennen zum Guten und ein Ende des Bösen. Amen!

Diesen Riesenerfolg hat sich der ORF wohl selbst gar nicht mehr zugetraut. Umso schöner ist er jetzt. Selbst die Blauen kriechen vor den linkskorrekten Fingerwedlern - was für ein Festtag. Den feiert auch ORF-Online mit Schlagzeilen wie "Identitäre nicht mehr Mieter in Linzer Villa Hagen" oder "FPÖ Graz rudert zurück". Bisher ließ die Regierung das aufgeregte Gackern der Linken und ihrer Medien meist gekonnt an sich abprallen, doch jetzt ist man umgefallen wegen... ja, wegen was eigentlich? Es gab keine neuen oder alten Straftaten der Identitären, keine Verurteilungen, nichts. Trotzdem ließ sich vor allem der Kanzler vom Rauschen im internationalen Linksblätterwald ängstigen. Ein Trauerspiel.

Aber nicht für den ORF – der steht da mit breiter Brust wie lange nicht. Und wird vermutlich noch tagelang so weitermachen. Am besten überhaupt gleich bis zur EU-Wahl. Warum aufhören, wenn es gerade am schönsten ist? Selbst bei der im Hintergrund schwelenden ORF-Reform könnte der Zwangsgebührenfunk jetzt einen neuen Trumpf in der Hand haben. Man muss nur mit den Indentitären, nein, den Indititären, nein, den Identitären drohen. Puh! Vor diesem Schreckgespenst dürften Türkise und Blaue noch länger kreischend davonrennen.

Noch schlimmer als das Triumphgeheul am Küniglberg ist nur noch das jämmerliche Schauspiel, das die FPÖ seit Tagen abliefert. Man schwört ab, man beteuert, ja man kriecht fast im Staub vor den sich ins Fäustchen lachenden Linken, vor allem vor ihren Medien. Verteidigungsminister Kunsak ließ laut Ö1 gar verlauten: "Wer sich mit den Identitären auch nur solidarisiert, hat in der FPÖ nichts zu suchen!"

Hier sind wir schon nah dran an Gedankenverbrechen. Es sollte überhaupt jeder gleich eingesperrt werden, der nur an Martin Sellner zu denken wagt. Oder nicht schnell genug wegschaut, wenn dieser Staatsfeind Nummer 1 plötzlich auf einem Bildschirm auftaucht. Wahrlich traurig, was da gerade abgeht. Nur für den ORF und seine angeschlossenen Haltungsmedien sind das die besten Zeiten seit langem ...