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Werner Reichel (Ideologie: Sa, 15.09.2018, 19:35)
Wenn vier Finger fünf Finger sind

Hans-Georg Maaßen, der Präsident des Bundesamts für Verfassungsschutz, hat ausgesprochen, was alle auf dem Video sehen hätten müssen: Es zeigt keine Hetzjagd auf Menschen. Zu sehen ist ein Mann, der einem anderen ein paar Meter nachläuft. Das wars. Das wackelige Video, hochgeladen von „Antifa Zeckenbiss“, war für Merkel und ihr Gefolge der Beleg für die menschenverachtenden Hetzjagden in Chemnitz, über die sich die Medien und die deutschen Blockparteien tagelang ereiferten.

In Chemnitz hat ein Nazi-Mob Jagd auf Menschen gemacht. Das ist eine unbestreitbare Tatsache. Deshalb, weil ZDF, Spiegel, ORF und Süddeutsche darüber berichtet haben. Und da kommt der oberste Verfassungsschützer und bestreitet das. So wie einige andere auch, wie die lokale Chemnitzer Presse oder der Innenminister Sachsens.

Doch weil nicht sein kann, was nicht sein darf, wird eine mediale Hetzjagd, diesmal eine echte, veranstaltet. Allen voran die öffentlich-rechtlichen Medien ZDF, ARD und MDR. Maaßen wird zum AfD-Freund, also zum Nazi-Oberschurken. Dass auch der ORF so intensiv über Maaßen und Chemnitz berichtet, liegt daran, dass es hier um viel mehr, als um einen „umstrittenen“ Verfassungsschutzchef geht. Es geht um etwas Grundsätzliches, um eine neue Dimension der Desinformation, Propaganda und Manipulation, um einen medialen Quantensprung für die machtloyale Mainstreampresse.

Die mediale Berichterstattung über Maaßen und die Hetzjagden verzichtet auf die bekannten Propaganda-Werkzeuge wie Verzerrungen, Auslassungen, Übertreibungen, Inszenierungen oder Relativierungen, man schafft vielmehr eine neue mediale Wirklichkeit, die von den realen Ereignissen völlig losgelöst ist. Kommen die neosozialistischen Kräfte mit Chemnitz durch, ist alles möglich. Das Ganze erinnert an eine Schlüsselstelle in George Orwells Roman „1984“: „O´Brien hielt die Linke hoch, mit dem Handrücken zu Winston, den Daumen versteckt und die vier Finger ausgestreckt. ‚Wie viele Finger halte ich hoch, Winston?‘ ‚Vier‘ ‚Und wenn die Partei sagt, es sind nicht vier, sondern fünf – wie viel dann?‘“

Und Maaßen antwortet: Auf dem Video ist keine Hetzjagd zu sehen. Der Strom schießt … Nicht ganz, aber so ähnlich. Die SPD fordert seinen Rücktritt, die Medien erklären ihn zur Unperson und die ZDF- heute Show degradiert ihn, in schlechter alter Tradition, zu menschlichem Ungeziefer (zu einem Maulwurf).

Doch wie in Orwells Dystopie reicht es längst nicht mehr, sich und die anderen zu belügen. Man muss es wirklich glauben. Und viele Politiker, Journalisten und folgsame Bürger haben diese Stufe tatsächlich erreicht. Ganz ohne Gewalt und Folter, wie in „1984“. Sie sehen tatsächlich eine Hetzjagd. Gleichzeitig können sie viele Ereignisse und Entwicklungen nicht erkennen. Die meisten davon haben mit der unkontrollierten Masseneinwanderung aus Afrika und dem islamischen Raum sowie ihren Folgen zu tun.

Es gibt mittlerweile in der Politik, den Medien und der Gesellschaft diametral entgegengesetzte Wahrnehmungen. Man diskutiert nicht mehr über Probleme, sondern darüber, was real ist und was nicht. Die Islamisierung ist für Linke nicht nur kein Problem, sie findet gar nicht statt, existiert nicht. Das ist weit mehr als die berühmten „alternativen Fakten“.

Schaffen es die Gutmenschen Maaßen abzuschießen, hätten sie einen gewaltigen Sieg errungen. Dann ist die Hetzjagdversion offiziell, und reif für die Geschichtsbücher. Und auch im Journalismus ist nichts mehr wie es war, man braucht nicht einmal mehr darüber zu diskutieren, was real ist und was nicht, man bestimmt es nach den politischen Zielen und Notwendigkeiten.

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer hat nach den Vorfällen in Chemnitz folgerichtig von einem Angriff auf die „Wahrheitssysteme“ gesprochen. Die Betreiber und Hüter dieser Wahrheitssysteme sind in Deutschland derzeit Merkel, ihre Untergebenen ihre Blockparteien, ihre Künstler (Tote Hosen etc.) und die Mainstreammedien. Gut, dass es die wackere Schweiz gibt. Bei viele eidgenössischen Medien, der NZZ, den Basler Zeitung und der Weltwoche sind vier Finger nämlich noch vier Finger.