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Werner Reichel (Ideologie: Do, 07.06.2018, 09:48)
Bei Polizeipferden hört sich der Spaß auf

Achtung, Achtung! Genossinnen und Genossen, der ORF hat eine wichtige Durchsage zu machen: Der böse Innenminister Herbert Kickl lässt jetzt tatsächlich Polizeipferde für Wien kaufen! Und zwar die unglaubliche Menge von zehn Pferden. Diese Nachricht ist so interessant und wichtig, dass sie auf orf.at ganz groß auf der Startseite prangt. wien.orf.at berichtet ob der Tragweite dieser historischen Entscheidung ausführlich: „Nur schwarze und braune Polizeipferde gesucht“, so die beunruhigende Headline. Verdächtig, verdächtig, nur braune und schwarze! Haben sich schon das DÖW und Herr Mernyi diesbezüglich gemeldet? Außerdem, werden da nicht gefleckte und weiße Pferde diskriminiert? Und was ist mit Ponys? Hier ist das letzte Wort wohl noch nicht gesprochen.

Der ORF berichtet jedenfalls genau über alle Details der öffentlichen Ausschreibung. So müssen die Pferde „ausgeglichen, lernbereit, schmiede- sowie verladefromm sein“. Ebenfalls sehr verdächtig. Wenn es um die bei ORF, SPÖ und anderen Linken so unbeliebten Polizeipferde geht, achtet man haargenau darauf, wieviel Geld für Ross und Reiter ausgegeben wird. Da wird jeder Cent und jedes Haferkorn genau unter die Lupe genommen. Wir sprechen hier immerhin von Aufwendungen in der Größenordnung von 400.000 Euronen. In der als äußerst sparsam bekannten Stadt Wien reagiert man da verständlicherweise sensibel. Mit dieser Summe hätte das Rathaus zumindest zehn Inserate schalten können.

Wenn die SPÖ beim KH Nord rund 800 Millionen Euro versenkt oder die Mindestsicherung großzügig verteilt, ohne genau darauf zu achten, wer sie warum bekommt, dann kratzt das den ORF nicht wirklich. Aber bei Polizeipferden, hui…

Warum sind diese zehn Pferde eigentlich ein so rotes Tuch für die Genossen? Vermutlich hat das nichts mit den Pferden zu tun. Hätte der Häupl sich welche eingebildet, hätte es im ORF unzählige Jubelmeldungen gegeben: neue Touristenattraktion für Wien, mehr Sicherheit im Prater, Wiener Volksschüler besuchen Polizeipferde, Polizei-Stute Eva fasst Einbrecher, so feiern unsere Pferde Weihnachten etc. Zum Drüberstreuen noch eine Umfrage: Wie sollen unsere Polizeipferde heißen?

Aber weil man sich schwer tut, Kickl für seine bisherige Leistung als Innenminister anzugreifen, zumal er umsetzt, was sich die meisten Österreicher von einem Innenminister erwarten, bleiben den trotzigen und schmollenden Genossen eben nur die zehn Polizei-Gigerer zum Abreagieren.