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Andreas Unterberger (Ideologie: Di, 27.02.2018, 11:16)
Der Journalistenmord

In der Slowakei wird ein Journalist und seine Partnerin gezielt ermordet - ganz offensichtlich weil er für Mächtige Unangenehmes geschrieben und recherchiert hat. Das ist ein ziemlich ungeheuerlicher Vorgang mitten in der EU - wie wenn wir in der Türkei oder Mexiko leben würden.

Auch der ORF berichtet auf vielerlei Plattformen darüber. Also diesbezüglich alles in Ordnung? Nicht wirklich. Denn in sämtlichen ORF-Berichten wird immer nur von einer geheimnisvollen Smer-Partei gesprochen, die nun massiv unter Verdacht steht, weil der Ermordete vor allem ihren Untaten auf der Spur gewesen ist.

Smer? 98 Prozent der Österreicher haben keine Ahnung, was das ist. Es wäre zwar grundlegende Pflicht eines Informationsauftrages zu erklären, dass das die slowakischen Sozialdemokraten sind, dass diese Partei auch mit der SPÖ in einer gemeinsamen EU-Fraktion sitzt.

Das aber wird "natürlich" im ORF nicht einmal angedeutet. Negatives über die Sozialdemokratie darf dort prinzipiell nicht vorkommen. Dafür braucht es übrigens gar keine Weisung von oben. Das hat man als strammer ORFler einfach in den Genen.

Dafür hat man dort schon zahllose Male thematisiert, dass die FPÖ im EU-Parlament mit sehr EU-kritischen Parteien in einer Fraktion sitzt. Das ist natürlich ein Kapitalverbrechen, während mutmaßliche Korruption und Journalistenmorde doch völlig belanglos sind.

Man könnte sich alternativ auch vorstellen, wie die gesamte ORF-Artillerie losballern würde, wenn etwa der ungarische Premier Orban in die Nähe eines Journalistenmordes gerät. Sebastian Kurz könnte in den nächsten drei Monaten keinem ORF-Mikrophon in die Nähe kommen, ohne nicht sofort auf seine persönliche Verantwortung für die ungarischen Konservativen angesprochen zu werden.

Aber Smer? Smer? Wer kann schon slowakisch ...