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Kurt Ceipek (Ideologie: Di, 23.01.2018, 21:34)
Was der ORF am liebsten verschweigt

Manchmal muss man als zahlender Zwangs-Kunde des ORF schon ziemlich rätseln, warum etwas für den Mediengiganten meldenswert ist oder eben nicht. Jüngstes Musterbeispiel ist die blutige Tragödie an einer Gesamtschule in der Gemeinde Lünen in Nordrhein-Westfalen. Dort hat ein 15-jähriger Deutscher einen Mitschüler vor Unterrichtsbeginn mit dem Messer getötet.

Der Täter war gebürtiger Deutscher, hatte allerdings – für viele wenig überraschend – auch einen kasachischen Pass. Ein deutscher Messerstecher ohne Migrationshintergrund wäre schon eine echte Überraschung gewesen.

Medien berichteten weltweit natürlich ausgiebig über den Fall. Auch in den Nachrichten von Servus TV und anderen heimischen Medien wurde der Fall groß gemeldet, obwohl das Angebot an berichtenswerten Ereignissen an diesem Dienstag sehr groß war. Natürlich konnte auch kein Printmedium an dem Thema vorübergehen, selbst solche, die derart negativ besetzten Multikulti-Geschichten nach Möglichkeit ausweichen.

Und der ORF? In der Zeit im Bild um 17 Uhr war über die Bluttat in Lünen nichts zu hören oder zu sehen, in der ZiB um 19:30 Uhr auch nicht. Vermutlich aus Zeitnot, könnten wohlmeinende ORF-Beobachter annehmen. Aber in ORF.at gibt es praktisch unbeschränkt Platz für wichtige Meldungen. Dennoch: auch hier kein Wort über den Fall. Da noch an Zufall zu glauben wäre naiv.

Dafür nahm ein weinerlicher Bericht über die Abschiebung einiger Zuwanderer ohne Bleiberecht von Österreich nach Moskau breiten Raum ein. Auch die Meldung „Minister in Simbabwe müssen Vermögen offenlegen“ oder „Jungbauer wegen Brandstiftung verurteilt“ erschienen der ORF-Redaktion wichtiger.

Aber wer lange genug sucht, findet auch im ORF eine Meldung zur Katastrophe in Lünen. Im Teletext, gut versteckt auf Seite 141, finden sich einige Zeilen dazu. Der Schlüsselsatz: „Auch das Opfer (14) ist ein Deutscher“ ...