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Werner Reichel (Fakten: Mo, 22.01.2018, 18:09)
Fake News in der ZiB1

Vergangene Donnerstag war das Lieblingsthema aller linken Mediengouvernanten, die sogenannten Fake News, Schwerpunktthema in der ZiB2. Die inhaltliche Stoßrichtung war klar: Trump, die Russen, Rechtspopulisten und all die bösen alternativen Medien im Internet, die sich trotz aller Druckmittel nicht in das politisch-korrekten Meinungskorsett zwängen lassen, wurden vom ORF einmal mehr als üble Verbreiter von Falschnachrichten vorgeführt.

Dass der linke Mainstream systematisch die blutigen Kollateralschäden der Multikultipolitik in Deutschland und Österreich verschweigt, verharmlost und relativiert, fällt selbstredend nicht unter Fake News. Es geht im postfaktischen Zeitalter schließlich nicht mehr um Wahrheit, sondern um Ideologie. Wer der falschen anhängt, ist eine Fake-News-Produzent. Die Linke liebt Vielfalt und Buntheit, nur nicht bei der Meinungsäußerung.

Doch, so die Botschaft des Staatsfunks, mitten in diesem braunen Fake-News-Sumpf stehen die Leuchttürme des Wahren und Guten: die linken Mainstreammedien, überstrahlt nur noch von den öffentlich-rechtlichen Anstalten. Sie sehen sich als die Gralshüter des Qualitätsjournalismus. Wer sich gut und seriös informieren möchte, der muss den ORF einschalten. Fake News produzieren immer nur die anderen, die politischen und medialen Schmuddelkinder.

Drei Tage später berichtet die ZIB1 über eine Anklage gegen den ehemaligen Kärntner Landeshauptmann Gerhard Dörfler wegen Amtsmissbrauchs. Es handelt sich dabei allerdings um Fake News. Denn diese Anklage, das war zu diesem Zeitpunkt längst bekannt, gab es nicht mehr. Sie wurde von der Staatsanwaltschaft zurückgezogen. Bereits vor 16.00 Uhr, also Stunden vor der ZiB1 berichtet etwa die Kleine Zeitung im Internet, dass es zu keiner Anklage gegen Dörfler kommt. Selbst der ORF Kärnten sendet in „Kärnten heute“ um19:00 Uhr  eine entsprechende Meldung.

Die ZiB behauptet es trotzdem. Schlamperei oder Absicht? Laut Chefredakteur Fritz Dittelbacher ersteres: "Die 'ZiB 1' hat sich auf eine entsprechende APA-Meldung vom 21. Jänner bezogen und diese Kurz-Meldung nach Information durch das ORF-Landesstudio Kärnten in einem längeren Beitrag in der Zeit im Bild um 21.50 Uhr richtiggestellt." Allerdings ist das nur ein geringer Trost für den zu Unrecht angepatzten Dörfler, denn über 1,3 Millionen Menschen haben die ZiB1 mit der Dörfler-Falschmeldung gesehen, den Bericht in der Spät-ZiB nur noch 492.000.  Deshalb fordert der medienpolitische Sprecher der FPÖ, NAbg. Hans-Jörg Jenewein, nun auch den Rücktritt von Chefredakteur Fritz Dittlbacher.

Dazu wird es nicht kommen, denn Fake News produzieren ja immer nur die anderen.