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Werner Reichel (Ideologie: Mo, 15.01.2018, 17:38)
Der US-Präsident als Spucknapf für den ORF

Es sind gute Nachrichten für die Angestellten des US-Einzelhandelsriesen Walmart. Ab Februar wird der Mindestlohn von neun auf elf Dollar pro Stunde erhöht.  Dazu kommen Einmalprämien von bis zu 1000 Dollar und Verbesserungen bei Mutterschutz und Elternzeiten. Das ist eine deutliche Verbesserung der Lebensumstände für die Mitarbeiter im untersten Lohnsegment.

Grund für den Geldsegen ist die Steuerreform von Donald Trump. Freuen darf sich auch der Bundestaat Michigan. Dort entstehen mit einem Schlag über 2.500 neue Jobs. Fiat-Chrysler verlegt seine Pickup-Produktion von Mexiko in die USA. Der Grund: die Steuerreform und Trumps politisches Credo „America First“. Seit dem Machtwechsel im Weißen Haus geht es mit den USA steil bergauf, den Amerikanern geht es so gut wie schon lange nicht mehr: niedrige Arbeitslosenzahlen, gute Wirtschaftsdaten und Kursrekorde an der Wall Street.

Angesichts solcher Entwicklungen muss sogar ein linkes Blatt wie die Süddeutsche Zeitung zerknirscht eingestehen: „Das ist auch ein Verdienst des Präsidenten Donald Trump.“  All das hat sich noch nicht bis zum österreichischen Staatsfunk durchgesprochen.  Der wird sich wohl nie zu einer solchen Aussage durchringen können, egal wie gut es den USA auch gehen mag.

Auf dem ORF-Vorzeigesender, auf Ö1, gehört es zum täglichen Morgenritual, über Donald Trump herzuziehen. Fast jedes Mal beim Zähneputzen serviert einem das Ö1-Morgenjournal zur Unterhaltung neue Schauergeschichten über den geistig minderbemittelten, dummen, sexistischen und rassistischen (Liste beliebig erweiterbar) US-Präsidenten. Es geht um sein ruppigen Aussagen, um seine Wortwahl, seine Twitterei, sein Aussehen, seinen Geisteszustand, seine Familie und seit kurzem bevorzugt über irgendwelche Trump-Schmähbücher.

Nachdem „Fire and Fury“, ein dubioses Buch eines ebenso dubiosen Autors, im ORF abgefeiert wurde, hat man nun das nächste Werk dieses neuen Bestseller-Genres vorgestellt. Howard Jacobson hat das x-te „kritische“ Buch über Trump auf den Markt gebracht. Auf Ö1 durfte der gute Mann gleich alle Trump-Wähler als Narren bezeichnen. Vielleicht sollte Ö1 einen Donald-Trump-Buchklub gründen. Wer alle Trump-ist-böse-Bücher des Monats ersteht, bekommt drei Exemplare der Christian-Kern-Biographie gratis dazu. 

Sieht man sich an, was Trump innerhalb kürzester Zeit für sein Land erreicht hat, fragt man sich, wer die Narren sind. Die Linke lebt längst im postfaktischen Zeitalter, für sie zählen angesichts des eigenen kläglichen Scheiterns Gefühle, Stimmungen, Emotionen und ihre eigenen seltsamen Moralvorstellungen mehr als harte Daten und Fakten. Wie Wohlstand geschaffen und nicht nur verteilt wird oder wie man gute Rahmenbedingungen für Wirtschaft und Unternehmertum schafft, dafür haben sich Linke noch nie sonderlich interessiert. Stattdessen leben sie auf Kosten von „Narren“, so wie auch die Mitarbeiter des ORF.

Für jene, die ihnen das Leben mit Steuern und Gebühren finanzieren und versüßen, haben solche Leute in der Regel nur Verachtung übrig.