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Werner Reichel (Ideologie: Do, 05.10.2017, 07:31)
Wenn es die Falschen trifft

In Las Vegas erschießt ein 64jähriger 59 Menschen, über 500 werden zum Teil schwer verletzt. Es ist das größte Massaker der jüngeren US-Geschichte. Doch die Berichterstattung über diese Tragödie ist seltsam schaumgebremst. Die Mainstreammedien berichten äußerst zurückhaltend. Ein weißer Waffennarr richtet mitten in den USA ein gigantisches Blutbad an, da muss doch die Presse voll anspringen, dieses Mass-Shooting muss Wochen lang die Schlagzeilen beherrschen. Dem ist aber nicht so. Denn die Geschichte hat einen „Schönheitsfehler“.

Man erinnere sich an die Vorfälle in Charlottesville im August dieses Jahres, als ein 20-jähriger mit seinem Auto in eine linke Demo fuhr und dabei eine Frau tötete und 19 Menschen verletzte. Damals waren die Medien über Wochen voll von Berichten über diese Amokfahrt. Nazi tötet linke Aktivistin. Die medialen Reaktionen waren entsprechend. Selbst ein farbiger Krimineller, der von einem weißen US-Polizisten in Notwehr erschossen wird, bekommt die selbe mediale Aufmerksamkeit wie die 59 Toten und hunderten Verletzen in Las Vegas. Das gilt auch für den ORF. Auch der Staatsfunk berichtet über Las Vegas neutral und sparsam. 

Warum? Es waren schlicht die falschen Opfer. Stephen Paddock schoss auf die Besucher eines Country-Festivals. Country ist eine Musikrichtung, die fast ausschließlich bei konservativen, weißen Amerikanern beliebt ist. Country ist das, was in unseren Breiten volkstümliche Musik à la Andreas Gabalier oder Helene Fischer ist.

Farbige, Latinos, Linke und „Social Justice Warriors“ haben mit der Cowboy-Musik wenig am Hut. Unter Country-Fans finden sich überdurchschnittlich viele Republikaner, sprich Trump-Wähler. Jason Aldean, der auf diesem Festival aufgetreten ist, hat immer wieder Sympathien für Trump bzw. für dessen Wählerschaft durchklingen lassen.  Das heißt, unter den Toten und Verletzten sind vor allem weiße Trump-Wähler, „Stupid White Men“.

Und seit vielen Monaten machen Linke massiv Stimmung gegen Trump, rufen zu Gewalt gegen den Präsidenten und seine Sympathisanten auf. Sie sind die Feindbilder der Linken. So hat etwa Pop-Mumie Madonna öffentlich verkündet, sie wolle das Weiße Haus in die Luft jagen. Star-Rapper Snoop Dog schießt in einem Video auf einen Mann mit Trumpmaske und Robert De Niro bezeichnete Trump in bester Islamisten- bzw. Nazitradition als Hund und Schwein. Das waren nur drei Prominente Trump-Hasser mit ihren Gewaltphantasien. Das Internet ist voll von linkem Hass und Hetze gegen den US-Präsidenten und seine Unterstützer. Die unzähligen linken Gewaltaufrufe könnten nun auf fruchtbaren Boden gefallen sein. Der 64jährige hat diese linken Gewaltaufrufe eventuell in die Tat umgesetzt. Entsprechend waren auch die Reaktionen nach dieser Wahnsinnstat in der linksextremen Twitterblase. Viele freuten sich ganz offen über so viele getötete Trump-Fans. 

Man stelle sich die Reaktion der Medien, der Politik und der sogenannten Zivilgesellschaft vor, hätte es sich um ein Hip-Hop-Konzert oder eine Schwulenparade gehandelt. Unruhen im ganzen Land, Massendemos, und breite Medienkampagnen wären die Folge.  Black Lives Matter, aber das von Country-Fans?

Das Las-Vegas-Massaker passt eben nur zu 50 Prozent in jenes Täter-Opfer-Schema, das Linke brauchen, um es politisch in ihrem Sinne verwerten und instrumentalisieren zu können. Richtiger Täter, falsche Opfer. Es waren ja nur „dumme, weiße, rassistische Amerikaner“.