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Kurt Ceipek (Öffentlich-rechtlich: Do, 24.08.2017, 14:27)
Wie man manipuliert ohne zu lügen

Wer wirklich wissen möchte, was in Österreich und der weiten Welt an wichtigem vorgefallen ist, der sollte sich nicht auf die ORF’sche Zeit im Bild beschränken. Das zeigte sich an der Präsentation des Migrationsberichtes 2017.

Wer sich die Nachrichten in Servus-TV um 19:20 Uhr zu Gemüte führte, konnte erfahren, dass von den rund 42.000 Zuwanderern, die im Vorjahr einen Asylantrag gestellt haben, knapp 28 Prozent Afghanen sind. Die wichtige Botschaft dabei: „58 Prozent der Afghanen haben nur die Volksschule besucht. Jeder zweite Flüchtling sieht in der mangelnden Bildung kein Problem“, erläuterte die Moderatorin.

Ganz wesentlich war der Hinweis, dass 90 Prozent der Migranten angeben, sie würden die österreichischen Lebensgewohnheiten akzeptieren. Gleichzeitig sind aber 80 Prozent  dafür, dass Frauen in der Öffentlichkeit ein Kopftuch oder einen Schleier tragen.

Offensichtlich verstehen Muslime unter Integration etwas völlig anderes als Österreicher.

Dann folgte in Servus-TV noch ein Interview mit der wahrscheinlich besten und ehrlichsten Nahost-Expertin in Österreich, Karin Kneissl, die man früher auch oft im ORF gesehen oder gehört hatte. Jetzt sind ihre Auftritte im Staats-TV seltener geworden. Sie warnte davor, dass selbst scheinbar erfolgreiche Integration noch kein Garant für die Beseitigung der Probleme sei.

Dem ORF war das Thema Migrationsbericht einen Bericht in der Länge von einer Minute und 49 Sekunden wert. Dabei wurde hauptsächlich der harmlosere Teil der Statistik heruntergebetet. Das Wort „Afghanen“, das in Servus TV richtigerweise deutlich hervorgehoben wurde und das problematische Bildungsniveau dieser Zuwanderer, war dem ORF nicht einmal einen Nebensatz wert. Dafür schloss der Bericht mit dem Satz: „Integration ist für den Expertenrat alternativlos.“

Das Fazit der Gegenüberstellung der beiden Meldungen zum selben Thema: Wer wirklich informiert sein möchte, sollte zuerst die Nachrichten in Servus-TV ansehen. Auf die Zeit im Bild kann man dann getrost verzichten.

Wer sich die beiden Berichte selbst zu Gemüte führen will, hier sind die Links:

http://tvthek.orf.at/profile/ZIB-1/1203/ZIB-1/13942850

http://www.servustv.com/at/Medien/Servus-Nachrichten-19-20128