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Andreas Unterberger (Ideologie: Mo, 27.06.2016, 14:46)
Was TV kann, wenn es mutig und journalistisch ist

Was ein staatliches Fernsehen zusammenbringt, wenn es seinen Informationsauftrag Ernst nimmt und wenn es zu wirlich mutigem Journalismus bereit ist, zeigt das dänische TV2. Es hat ein muslimisches Paar mit versteckter Kamera zu acht verschiedenen Imamen geschickt. Von fast allen hört man bestürzende und der Rechtsordnung widersprechende Aussagen, die bis hin zu der Forderung gingen, dass eine ehebrecherische Frau zu Tod gesteinigt werden müsse und dass eine verprügelte Frau nicht zur Polizei gehen dürfe.

Diese Serie hat in Dänemark großes Aufsehen erregt und die dänische Regierung zum Handeln gegen solche Imame ermutigt. Anderswo lässt man sich jedoch immer noch von den heuchlerischen Tönen vieler offizieller Moslemvertreter einlullen, die ja in der offiziellen Selbstdarstellung ein völlig anderes Gesicht zeigen als innerhalb der moslemischen Gemeinde.

Für Österreich zeigen solche Sendungen, dass es anderswo durchaus möglich ist, sogar in einem öffentlich-rechtlichen Fernsehen investigativ zu arbeiten, und sich nicht zum Sprachrohr der Politik und der Political Correctness zu degradieren.

Nicht einmal das Argument kann mehr akzeptiert werden, dass es ungehörig wäre, mit versteckter Kamera oder geheimem Mikrophon zu arbeiten. Denn wenn es gegen die FPÖ geht, wenn ein korrupter ÖVP-Abgeordneter dadurch ins Gefängnis gebracht werden kann, dann hat der linke Mainstream-Journalismus absolut null Bedenken. Der Boulevard-Journalist Alfred Worm ist sogar zur Ehre der Altäre der Branche erhoben worden, der durch Gesprächsaufnahmen mit einem versteckten Tonband bekannt geworden war. Aber bei weit größeren Gefährdungen der westlichen Gesellschaft schauen plötzlich die hiesigen Fernsehmacher weg.

Gewiss: Das moslemische Paar mit der Kamera ist jetzt so gefährdet, dass es im Ausland untertauchen musste. Aber ein wichtiges Stück Wahrheit war dem Sender und den Beteiligten wichtiger. Großer Respekt! Auch Österreich bräuchte ein paar solcher Helden.

Einige Berichte darüber:
„Spiegel“, „Tichys Einblick“.