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Werner Reichel (Ideologie: So, 01.05.2016, 22:42)
Verzweifelte linke Propaganda

Es ist eine richtungsweisende Entscheidung. Hofer gegen Van das Bellen. Die FPÖ gegen die linke Reichshälfte, die seit Jahrzehnten das Land beherrscht und über die Deutungs- und Meinungshoheit verfügt. Diese Ära könnte nun abrupt zu Ende gehen.

Einer der wichtigsten und potentesten Wahlkampfhelfer von Hofburgkandidat Alexander Van der Bellen ist der ORF. Würde man die Staatsfunkpropaganda für den Alt-Grünen in Werbesekunden umrechnen, Van der Bellen käme auf ein saftiges zweistelliges Millionenbudget. Wenn es um die eigene finanzielle Existenz und Zukunft geht, verlieren die ORF-Mitarbeiter alle Hemmungen. Ein Beispiel: Die ZiB1 berichtet über den desaströsen Maiaufmarsch der Sozialdemokraten in Wien. Faymann wird auf das Wüsteste beschimpft. Oaschloch gehört noch zu den netteren Ausdrücken. Doch im Staatsfunk kommt das alles äußerst harmlos rüber und Faymann darf im Beitrag auch noch seine Sicht der Dinge ohne jede kritische Zwischenfrage darlegen. Außerdem ist alles ohnehin nicht so schlimm, denn in einem Punkt sind sich die Sozialisten einig, erzählt der ORF-Redakteur, alle unterstützen Van der Bellen. Der Beitrag endet mit einer positiven Botschaft. Vorhang. Linke Hofberichterstattung, wo objektive journalistische Inhalte nicht einmal in homöopathischen Dosen mehr vorkommen. 

Im Anschluss daran berichtet der ORF über die Maiveranstaltung der FPÖ in Linz. Man betont mehrmals, dass das Treffen in einem Bierzelt stattfindet. Biiierzelt!  Man zoomt ein Krügel formatfüllend ins Bild und filmt, sagen wir es nett, nicht gerade die schönsten und hellsten FPÖ-Sympathisanten. Der ORF versucht dem Zuseher ein ganz bestimmtes Bild vom „typischen“ FPÖ-Wähler zu vermitteln. FPÖ und Hofer-Wähler sind im Gegensatz zu den SPÖ-Marschierern unsympathisch und einfältig. Die wenig subtile Botschaft: Wer Hofer wählt, ist einer von „denen“, wer Van der Bellen wählt, ist hingegen klug, menschlich und weltoffen. Auch beim Maiaufmarsch der SPÖ hätte man viele Menschen filmen können, die das dumme Klischee vom schlauen Linken Lügen gestraft hätten, aber die zeigt der ORF natürlich nicht.

Das hat mit Journalismus nichts mehr zu tun. Eine katastrophale Veranstaltung einer sich in Auflösung befindlichen Partei wird in ein möglichst mildes Licht gerückt, während man jene Partei, die in allen Umfragen weit vorne liegt, als tumbe Verlierer-Truppe darstellt.

Es sind genau diese Manipulationen, politische Machenschaften und Seilschaften, von denen immer mehr Österreicher die Nase voll haben. Der ORF steckt genauso tief in der Krise wie die SPÖ.