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Werner Grotte (Ideologie: Sa, 30.01.2016, 02:14)
Akademikerball: Der ORF protestiert fleißig mit

Es hat schon fast Tradition: Der Akademikerball der FPÖ findet statt – und der ORF macht senderübergreifend Werbung für linke Gegendemonstranten. So bekam Radio- wie Fernseh-Publikum während des gesamten Tages (teils auch schon zuvor) fast schon minutiöse Berichte von den Standorten, Standpunkten, Marschrouten und Kundgebungen des linken Mobs – die Ballbesucher oder gar der Ball selbst kamen lediglich in einer einzigen, wenige Sekunden dauernden Aufnahme in der ZiB 2 vor, als sich ein korporierter Ballbesucher am Eingang schützend die Kappe neben den Kopf hielt.

In den diversen ORF-Berichten zum Thema wurde nicht zuletzt auf die Kosten, die wegen des Balls etwa für die nötigen 2.800 Polizisten nötig waren, hingewiesen. Exakt hätte es natürlich heißen müssen, dass das Überangebot an martialisch adjustierten und mit Tretgittern aufmarschierenden Exekutivkräften allein deshalb nötig war, weil linke Gewalttäter rund um den „schwarzen Block“ in jüngster Vergangenheit den Ball dazu genutzt hatten, ihren Hass (Parole: „Unseren Hass könnt ihr haben!“) und ihre Zerstörungswut in der gesamten Innenstadt auszuleben.

Allein beim Ball 2014 verursachten die linken Horden, die großteils aus ganz Europa angekarrt worden waren,  an Schaufenstern, Autos und Polizeieinrichtungen einen Schaden von gut 500.000 Euro. Im Vorjahr war die Polizei zwar besser aufgestellt, konnte aber dennoch nicht verhindern, dass Ballbesucher offen angegriffen, mit allerlei Stink-Zeugs beworfen und den Taxifahreren, die sie zur Hofburg gebracht hatten, die Reifen aufgestochen worden waren. Ein echtes Zeichen von Toleranz, Meinungsfreiheit und gelebter Demokratie also.

Dass auch heuer, trotz erstmals seit zwei Jahren wieder eingeführtem Vermummungsverbot, trotzdem (und unter den Augen der Polizisten wie der ORF-Kameras) ein Haufen von rund 200 schwarz gekleideten und maskierten, potentiellen Gewalttätern mitmarschieren durfte, ist eines der üblichen Mysterien im rot-grünen Wien.

Denn – wie auch der ORF mehrfach berichtete – hatte die Polizei etliche Kameraleute dabei, die die Demonstranten filmten, es wurde dies sogar - ganz politisch überkorrekt - via Megaphon dem Publikum vor den Demos angekündigt. Kriminalistisch korrekt wäre es allerdings gewesen, nicht die offen erkennbaren, sondern die vermummten Demonstranten herauszufischen und einer eingehenden Personenkontrolle zu unterziehen.

Aber scheinbar hält sich die Stadt Wien ganz bewusst ihren ganz eigenen, bei Bedarf (vermummt) einsetzbaren „schwarzen Block“. Denn auch deren „Klublokal“, das EKH („Ernst Kirchweger-Haus“, Wielandgasse 24. 1100 Wien) ist für die Polizei als „Kulturzentrum“ der Stadt Wien quasi sakrosankt und somit eine Art Schaltzentrale für linke Gewalt bzw. Unterschlupf für dessen Ausführende. Nicht nur ein Beweis für von oben verordnete (kriminal-)polizeiliche Untätigkeit, sondern auch klarer Beweis für das absolute Fehlen der oft heraufbeschworenen, rechten Gewaltbereitschaft in Wien. Welch strammer Skin ließe sich solch ein Ziel entgehen?

Dass sich ORF-Konsumenten mit dieser Linie nicht unbedingt solidarisch fühlen, zeigen die Kommentare auf www.ORF.at, etwa zur ostentativen Ball-Standortfrage „Warum Hofburg?“. Nachdem die „Wiener Kongresszentrum Hofburg Betriebsges.m.b.H“ ein kommerziell orientiertes Unternehmen ist, das die Ballräumlichkeiten an Ärzte, Jäger, Juristen, Zuckerbäcker oder eben die FPÖ vermietet, fragen sich die Leser, warum eine (kleine) gesellschaftliche Gruppe der anderen verbieten will, einen Ball zu veranstalten.

Solche Fragen werden im ORF natürlich nicht gestellt. Dort schwelgt man weiterhin in linkslinker Sozial-"Romantik", rückt sogar völlig sinnfreie Demo-Parolen wie „Flüchtlinge bleiben, FPÖ vertreiben“ groß ins Bild und erkennt offensichtlich nicht, dass – abgesehen von wenigen tausend Berufsdemonstranten – Österreich ganz andere Probleme hat als einen Ball der FPÖ in der Hofburg.