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Werner Grotte (Ideologie: Do, 19.11.2015, 20:04)
Falsche Zahlen und falsche Hoffnungen

Selbst die linksten Medien können sich der stetig wachsenden Zahl illegaler Einwanderer in unser Land nicht verschließen – nur der ORF schafft es, diese Zahlen sinken zu lassen. So hörten wir im Sommer noch die – von Fachleuten gestützte – Prognose, dass heuer etwa 85.000 Asylwerber bei uns zu erwarten sind. Das war bei einem damaligen Tagesaufkommen von rund 300 bis 500 Personen eh schon eher vorsichtig gerechnet. Denn wenn man das erhöhte Migrantenaufkommen großzügig erst mit Mai ansetzt, so sind das selbst in acht Monaten bis zum Jahresende mindestens 100.000 Menschen.

Es war jedem realistisch denkenden (und rechnenden) Österreicher klar, dass diese Zahl - selbst bei noch so phantasievoller Schönrechnerei - mit fortschreitender Zeit nach oben korrigiert werden muss. Tatsächlich erklärte Wolfgang Taucher, Leiter des Bundesamts für Asyl und Fremdenwesen, im ORF-„Report“ vorige Woche, dass man heuer mit 95.000 Asylwerbern rechnen müsse. Immerhin registrierte das Innenministerium bereits im September nach Einführung der Grenzkontrollen durch Deutschland gut 700 Asylanträge pro Tag.

Das hinderte den aktuellen Dienst von Radio Wien nicht, heute anlässlich einer Pressekonferenz von Integrationsminister Sebastian Kurz (ÖVP) von 50.000 zu erwartenden Flüchtlingen zu berichten. Nach welcher Rechenmethode dies geschah, verriet Radio Wien nicht.

Dafür erfuhr das ohnehin schon staunende Auditorium, dass Ober-Integrierer Kurz plane, Asylwerberkinder, die durch radikales Gedankengut in der Schule auffallen, nachsitzen zu lassen. Wie kann man sich das vorstellen? Du schreibst jetzt hundert Mal Ich soll nicht mehr daran glauben, dass alle Ungläubigen getötet gehören!

Menschen, die mit der Scharia oder ähnlich entrückten Rechts- und Sozialsystemen aufgewachsen sind, haben diese so verinnerlicht, dass es mit „Nachsitzen“ oder „Wertevermittlung“ kaum gelingen wird, diese von der europäischen Realität zu überzeugen. Im Gegenteil: Die läppischen Strafen, die Kurz sich bei “Integrationsunwilligkeit“ vorstellt, also Reduzierung der Mindestsicherung oder anderer Sozialleistungen, werden die Betroffenen höchstens noch wütender auf den verachteten Staat und seine Protagonisten machen und sie in ihrer Überzeugung bestärken, dass wir (zu) schwach sind. Denn in der Scharia steht auf Diebstahl Handabhacken. Und auf das Verleumden des Propheten oder gar Allahs Rübe ab.

Wer das als Standard gewohnt ist, kann über Kurz‘ geplante „Wertevermittlung“ nur lachen. Auch wenn die Situation insgesamt zum Weinen, wenn nicht gar zum Fürchten ist.