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Werner Reichel (Ideologie: Do, 01.01.2015, 17:54)
PEGIDA: Dreht sich der Wind?

Der deutsche Autor und Journalist Michael Klonovsky hat jüngst eine ausgezeichnete Analyse über das Verhältnis von Politik und Mainstreammedien zur PEGIDA-Bewegung geschrieben. Darin heißt es unter anderem: „Aber keine Angst, es sind nur Papiertiger (die Mainstreammedien A.d.V); nie würden sie sich mit einem ernsthaften Gegner anlegen (im Falle Pegida: Ab 50.000 Mann pro Kundgebung wird die Berichterstattung entschieden freundlicher, ab 100.000 hatte man selber von Anfang an Verständnis für die Demonstranten).“

Ja, mit den politischen Überzeugungen und der Zivilcourage  ist es bei unseren opportunistischen und zeitgeistigen Journalisten nicht weit her. Jetzt hat sogar der ORF, ganz entgegen seiner bisherigen Linie, auf seiner Webseite einen relativ neutralen Artikel über PEGIDA veröffentlicht (auch wenn es nur ein kopierter Agenturtext sein sollte). Man kommt dabei jedenfalls ohne die bisher üblichen Diffamierungen, Unterstellungen, Verzerrungen und allzu wertenden Adjektive aus. Man begnügt sich damit, die PEGIDA als Anti-Islam-Bewegung zu bezeichnen. Das ist zwar immer noch falsch, aber bereits deutlich  harmloser als das, was die Medien bisher über PEGIDA so abgelassen haben. Auch die AfD ist plötzlich nur noch „rechtskonservativ“. In dem ganzen Artikel ist nichts von Nazis, nichts von Rechtsextremismus oder von verängstigten Modernisierungsverlierern zu lesen.

Das hat vielleicht damit zu tun, dass laut diesem Artikel bereits ein Drittel der Deutschen  PEGIDA-Demos für gerechtfertigt halten und 13 Prozent  sich vorstellen können, selbst mitzumarschieren.