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Werner Reichel (Ideologie: Mi, 17.09.2014, 10:41)
Weckruf an den ORF

Die Lage ist schlimmer als gedacht. Im Standard,  der nicht gerade als rechtspopulistisches Kampfblatt bekannt ist,  packt ein Beamter des Verfassungsschutzes aus: „Wir beobachten vor allem in den letzten Monaten einen ganz starken Zulauf zu den Moscheen und registrieren eine wesentlich größere Gewaltbereitschaft als noch vor ein paar Jahren. In Wiener Moscheen tragen junge Männer militärische Kleidung. Kürzlich haben Kollegen festgestellt, dass nach einem Freitagsgebet 100 von 120 Männern mit Messern bewaffnet waren." 

Dabei ist das Problem alles andere als neu. Seit vielen Jahren warnt der Verfassungsschutz die Politik vor dem Entstehen einer radikalen Islamistenszene. Vergeblich. „Wir warnen schon lange vor dieser Gefahr des neuen radikalen Islamismus und Antisemitismus und verfolgen die Szene schon seit Jahren. Aber viele Informationen, die wir gesammelt haben, sind leider auf dem Weg ins Ministerium versiegt. Die Politik hat die Berichte jahrelang ignoriert und hat weggeschaut. .“

Das erinnert stark an die Geschehnisse im englischen Rotherham. Dort wurden jahrelang weit über tausend Kinder vergewaltigt, misshandelt und traumatisiert. Sozialarbeiter, Polizei und die lokale Politik wussten davon. Man hat nichts getan, weil diese Gräueltaten nicht in das simple schwarzweiße politisch-korrekte Weltbild gepasst haben. Briten haben Täter, Zuwanderer Opfer zu sein. Die umgekehrte und häufigere Konstellation darf es in der schönen neuen Multikultiwelt nicht geben. Daran haben sich alle zu halten. Allen voran die Medien. Die Polizisten und Sozialarbeiter hatten aus genau diesem Grund die berechtigte Angst, als Rassisten, Nazis, Xenophobe gesteinigt zu werden, vor allem wenn sich der Verdacht nicht bestätigt hätte. Man kann sich die Schlagzeilen gut ausmalen. Man hielt deshalb den Mund. Das wurde auch ganz offen von den Zuständigen  später zugegeben. Für die große Sache, den linken Traum von einer besseren multikulturellen Gesellschaft, mussten Hunderte Kinder jahrelang furchtbar leiden. Und der Gipfel der Heuchelei war, als genau diese Mainstreammedien, als der Fall doch an die Oberfläche kam, ohne jede Selbstkritik die alleinige Schuld bei den lokalen Behörden und der Politik suchten und natürlich fanden.  Die Journalisten,  die gerne die Nazi- und Rassismuskeule schwingen, fragten  scheinheilig, wie konnte das nur passieren?

Dabei ist das in ganz  Europa gängige Praxis. Wer die Dogmen der politisch-korrekten Ideologe  in Frage stellt  und die Politik der Sozialisten in allen Parteien kritisiert,  wird von den Mainstreammedien fertig  gemacht. Zu besichtigen jeden Tag in den Nachrichten- und Informationssendungen der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten (jüngstes Beispiel ist der Umgang mit der AfD). Eine Phalanx aus mehr oder weniger linken Parteien, Mainstreammedien, Kulturschaffenden und NGOs geben die politische Richtung und die Zukunft Europas vor. Sie haben die Deutungshoheit, sie bestimmen darüber, wer oder was gut und böse ist. Böse waren und sind alle jene, die das wahnwitzige Multikultiexperiment, das gerade vor unseren Augen implodiert, kritisiert und auf  dessen Gefahren und Auswirkungen hingewiesen haben. Jetzt tritt ein, wovor viele Menschen lange und vergeblich gewarnt haben. Was in Rotherham passiert ist, hätte genausogut in Frankreich, Deutschland oder Österreich passieren können (oder passiert ohnehin gerade).

Jetzt wäre ein guter Zeitpunkt für den ORF und die anderen Mainstreammedien die ideologischen Scheuklappen und den Hass auf Andersdenkende abzulegen und das zu tun, was die eigentliche Aufgabe von  Journalisten ist, die Bevölkerung  möglichst objektiv zu informieren. Ein frommer Wunsch. Denn dazu müsste man seine jahrelangen Überzeugungen in Frage stellen und sich Fehler eingestehen. Das ist gar nicht so schwer und wirkt meist befreiend. Der Autor weiß wovon er spricht. Aber man wird weiter machen wie bisher: verharmlosen, relativieren,  gegen die Überbringer der schlechten Botschaften hetzen und gegen selbst erfundene Gefahren kämpfen. Trotz oder vor allem wegen der dramatischen Entwicklungen. Der verzweifelte Verfassungsschützer im Standard: „Aber es kann doch nicht sein, dass sich orthodoxe Juden in Wien im Jahr 2014 nicht mehr auf die Straße trauen.“