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Elisabeth Hennefeld (Monopol: Mo, 25.08.2014, 00:31)
Der ORF und die Zukunft des Fernsehens

 

 Ein kleiner Nachtrag zur zeit.geschichte Dokumentation „Weltenbrand“ auf ORF III (die, wie ORF-Watch.at-Leser „Zwergechse“ richtigerweise bemerkt hat, nicht vom ORF sondern vomZDF produziert wurde):

ORF III strahlt diesen Dreiteiler von 2 ¼ Stunden Länge Samstag und Sonntag innerhalb von 27 Stunden ganze drei mal aus. Wozu??? Haben unsere Redakteure im öffentlich-rechtlichen Auftrag so wenig „Kultur und Information“ im Köcher, dass sie ein und dasselbe Programm immer und immer wieder abspulen müssen? Fällt ihnen nichts Besseres ein? Dabei können sie ja ohne irgendwelche urheberrechtlichen Probleme auf einen riesigen Fundus älterer ORF-Produktionen zurückgreifen. Österreichische Filme und Dokumentationen, die nichts an Reiz verloren haben, gibt es schließlich zu Hauf'. Österreich I und II von Hugo Portisch haben für eine Weile zwar vermutlich alle gesehen. In den 1990er Jahren gab es mal einen Zwölfteiler über die Habsburger mit Friedrich von Thun, der sehr gut gemacht war. 3sat hat ihn letztes Jahr wiederholt. Aber wer weiß, was noch alles für Schätze in den Archiven schlummern. Alles wäre auf jeden Fall spannender als drei mal hintereinander das gleiche zu spielen.

Haben die verantwortlichen Herrschaften immer noch nicht begriffen, dass um sie herum eine informationstechnische Revolution im Gange ist? Jahrzehntealte TV-Konsumgewohnheiten sind am auslaufen. Heimische Fernsehsender müssen sich richtig etwas einfallen lassen, um gegen die neue Konkurrenz, die durch Kabelfernsehen und Internet in unseren Wohnzimmern Einzug hält, gewappnet zu sein.

Oh, ich vergaß, wenn der ORF Zuseher verliert, Werbeeinnahmen zurückgehen und Verluste schreibt, ist das ja nicht so schlimm. Das Management wird von den Launen der Politik bestimmt, für Verluste muss der Steuerzahler und Zwangsgebührengeschröpfte herhalten. Herr Wrabetz hat sich zum Einstieg den Super-GAU „Mitten im 8ten“ geleistet und seit Beginn seiner Amtszeit ein Drittel seines Publikums auf Cashcow ORF 1 dauerhaft verloren. Aber das macht scheinbar nichts in der wunderbaren Welt des öffentlich-rechtlichen Rundfunkes.