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Kurt Ceipek
 

Die Wut von immer mehr Österreichern über die Einführung der ORF-Haushaltsabgabe wird spürbar größer, die Kritik schärfer. Immer mehr Zwangsgebührenzahler wollen nicht weniger zahlen, sondern drängen auf völlige Abschaffung der dauerhaften Mastkur für den Medien-Dinosaurier ORF.

Und wie reagiert man im ORF auf die Kritik? Dort ist man überzeugt, dass der ORF für Österreich völlig unverzichtbar ist. Man geht auf Tauchstation nachdem sich die erste Aufregung gelegt hat und tut so, als wäre ohnehin alles in bester Ordnung. Ist es aus Sicht des ORF ja tatsächlich. Die Zukunft als Made im Speck der Gesellschaft ist vom Parlament und dem Höchstgericht scheinbar dauerhaft felsenfest abgesichert: beschlossen von Türkis-Schwarz und Grün, unterstützt von allen Linksparteien, die alle vom linkslastigen ORF-Manipulationsprogramm profitieren. Was immer der Medienkoloss dem gelangweilten Publikum vorsetzt ist egal: Der gut bezahlte Arbeitsplatz ist ebenso gesichert wie durchaus auskömmliche Pensionszahlungen.

Warum ausgerechnet die vom ORF vorzugsweise geprügelte ÖVP einer Zwangsabgabe für alle Österreicher zugestimmt hat, ist der großen Schar an liberal-bürgerlichen potentiellen ÖVP-Wähler ein Rätsel. Von Entgegenkommen dieser Art hat die Volkspartei seitens des ORF noch nie profitiert. Im Gegenteil: Die Meinungsvielfalt wird von der linken Redaktionsmannschaft immer weiter eingeengt, von Objektivität kann keine Rede mehr sein. Daran kann offenbar auch ein angeblich ÖVP-naher Generaldirektor nichts ändern.

Das Verlangen vieler Österreicher nach Abschaffung der ORF-Steuer ist angesichts der oft lächerlich geringen Zuseher-, Hörer und Leserzahlen nachvollziehbar. Noch mehr auf der Hand liegt die Wut jener, die künftig auch ohne Empfangsgerät zahlen müssen, was sie nicht konsumieren. Wer raucht, zahlt Tabaksteuer, wer ein Auto betreibt, zahlt Kfz-Steuer, und wer einen Hund hat, entrichtet dafür eine Hundeabgabe. Mit der Haushaltsabgabe ohne Empfangsgerät zahlt man den vollen Preis für nichts. Und als Zuseher oder Zuhörer wird man oft das dumpfe Gefühl nicht los, von vielen der Sendungsmacher vor der Kamera oder hinter dem Mikrophon nicht für voll genommen oder verachtet zu werden.

Dass der ORF von den Österreichern so üppig finanziert wird, rechtfertigen Verantwortliche mit der Erfüllung des öffentlich-rechtlichen Auftrages. Es ist zwar bisher noch niemandem gelungen, mir zu erklären, was darunter genau zu verstehen ist, aber dazu sollten jedenfalls objektive Information, Bildung, Beratung, Förderung des internationalen gesellschaftlichen Verständnisses und europäische Integration gehören. Vor allem muss es aber um die immer rarer werdende Objektivität und Ausgewogenheit, Überparteilichkeit, Vielfalt und Meinungsfreiheit gehen. In all diesen Punkten herrschen jedoch verheerende Lücken.

Wer Polit-Mitarbeiter des ORF danach befragt, bekommt zu hören, alle diese Grundsätze würden ohnehin eingehalten. Bei einigermaßen aufmerksamen ORF-Konsumenten kommen die Botschaften anders an: Einseitig links-grün und in vielen Fällen verfälscht und überheblich belehrend. Die Medienmacht des Marktgiganten wird missbraucht. Es wird auch an den Wünschen des Publikums vorbeiproduziert. Ein Beispiel ist die mittlerweile schon unendlich erscheinende Geschichte des Genderns, das von 70 bis 80 Prozent der TV-Zuseher abgelehnt wird, um nur ein Beispiel von vielen zu nennen.

Trotz allem wird man auch in Zukunft über die Rolle des ORF nachdenken und diskutieren müssen, denn in einem kleinen Land, wo nur ein einziges riesiges Medienunternehmen frei von finanziellen Sorgen ist, kann es auf die Dauer keine Medienvielfalt geben. Diese Medienvielfalt ist und bleibt aber das Fundament einer funktionierenden Demokratie.