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Kurt Ceipek
 

ORF-Star-Interviewer Armin Wolf wird neuerdings immer öfter beleidigt. Das passiert ihm vor allem dann, wenn er eine Politikerin oder einen Politiker zum Verhör in das ZiB2-Studio vorlädt und eine Absage erhält. Seine Empörung darüber verrät er gerne auf Twitter, wo er seit 2009 überaus aktiv ist.

Dass ÖVP-Generalsekretärin Laura Sachslehner jüngst eine äußerst kurzfristige Einladung nicht annehmen wollte trug ihr Schelte vom bösen Wolf ein. Zu Mittag wurde Frau Sachslehner aufgefordert, am Abend im ZiB2-Studio anzutreten, um sich von Wolf unter Beschuss nehmen zu lassen. Der böse Wolf: „Neuerliche Absage. Schade.“

Das selbe passierte ihm wenige Stunden später mit dem Präsidentschaftskandidaten der FPÖ, Walter Rosenkranz, von dem er nach einer Blitzeinladung für die ZiB2 heute Abend (13. Juli 2022) ebenfalls eine höfliche aber bestimmte Absage erhielt: „danke f angebot, nehmen wir nicht an“.

Was Armin Wolf auf Twitter zu der nicht informativ gemeinten Anmerkung veranlasste: „In seiner schlagenden Burschenschaft Libertas hat FPÖ-Präsidentschaftskandidat Walter Rosenkranz Mensuren gefochten, aber ein (unbewaffnetes) ZiB2-Interview lässt er lieber aus.“

Man kann davon ausgehen, dass die Zahl der Interview-Absagen in Zukunft steigen wird. Warum erklärte ein Herr Reinhard S... dem ZiB-König in einem Retweet: „... weil Sie hochnäsig von oben herab schulmeisterlich und desavouierend Ihre Fragen stellen und den Gast kaum ausreden lassen.“ Dass sich jemand, der Wolf ein Interview verweigert, damit selbst schaden könnte, ist unwahrscheinlich. Normalerweise interessiert sich nicht einmal ein Zehntel der Österreicher für Wolf und Konsorten und viele flüchten zu einem anderen Sender, wenn Wolf zum Interview ansetzt.

Armin Wolf hat auf Twitter mehr als 560.000 sogenannte Follower. Viele von diesen folgen ihm allerdings nur, um zu erfahren, für welche Gemeinheiten oder Unverschämtheiten der ZiB2-Star sich in der letzten Stunde wieder die Zeit genommen hat.

Als ORF-Zwangsgebührenzahler fragt man sich auch fallweise, warum führende Mitarbeiter eines parteipolitisch angeblich objektiven öffentlich-rechtlichen Mediums auf Twitter politisch aktiv sein dürfen. Das dürfte auch Wolf und anderen ORF-Twitteranten bewusst sein, denn Wolf distanziert sich auf Twitter, das sei „kein ORF-Account“. Das hört sich ungefähr so an, wie wenn ein Politiker nach einer missglückten öffentlichen Äußerung sagt: „Das hat nichts mit meiner Partei zu tun, das war nur meine persönliche Meinung.“ Wolf fügt in seinem Twitter-Account auch hinzu, er sei „dagegen, Menschen gegeneinander aufzuhetzen“. Genau das dürfte allerdings mit seinen Tweets zu den Absagen von Laura Sachslehner und Walter Rosenkranz erreicht haben.

Punktgenau traf diese Diskrepanz und das politische Ungleichgewicht ein Wolf-Follower (der nicht zu seinen Fans zählen dürfte) mit der Frage an Armin Wolf: „Wann laden Sie die Justizministerin ein und fragen Sie wie das mit ihrer Dissertation so ist?“

Ob die Frau Bundesministerin Zadic bereitwillg zustimmen und zu Wolf ins Studio eilen würde?