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Kurt Ceipek
 

„Die ORF-Radios bleiben unangefochten Marktführer in Österreich. Das geht aus den neuen Radiotestdaten hervor. Mehr als 4,6 Millionen Menschen hören täglich einen der ORF-Sender. Publikumsliebling ist auch dieses mal wieder Hitradio Ö3.“ Das wurde stolz in der Zeit im Bild 1 gemeldet.

Nun kommen ja Erfolgsmeldungen in eigener Sache beim ORF häufiger vor als tatsächliche Erfolge. Deshalb machte es erfahrene ORF-Kenner auf den ersten Blick stutzig, warum der mit Eigenlob selten geizende ORF diese stolzen Zahlen als letzte und kürzeste Nachricht in den Kurznachrichten mehr oder minder versteckte.

Wenn man die Zahlen ein wenig genauer unter die Lupe nimmt, weiß man warum man in der ORF-Zentrale auf dem Wiener Küniglberg nicht gar so begeistert über die „Erfolgszahlen“ sein kann, denn die Ergebnisse des Radiotests erwiesen sich für den ORF eher als Radiodebakel. Die gesamte ORF-Radioflotte erreichte in der Zeit von Juli 2021 bis Ende Juni 2022 eine Tagesreichweite von 58,4 Prozent. Das klingt stark, war allerdings gegenüber dem Jahr davor ein Absturz um drei Prozentpunkte.

Sogar der meistgehörte Radiosender Ö3 fiel von 31,5 auf 30,5 Prozent zurück. Auch die meisten anderen ORF-Sender büßten zum Teil erheblich an Reichweite ein. So sank die Tagesreichweite von Ö1 unter die Zehn-Prozent-Marke (von 10,8 auf 9,9) und die ORF-Regionalsender büßten 1,8 Prozentpunkte ein.

Zugleich holten die inländischen Privatradiosender auf und bauten die Tagesreichweite von 26,4 Prozent auf 29,6 Prozent aus. Stärkster Privatsender war wie in den Vorjahren Kronehit. Der Sender steigerte seine Reichweite markant von neun auf stolze 12 Prozent.

So betrachtet sieht die Zukunft der ORF-Radiosender mittelfristig nicht gar so rosig aus.