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Werner Reichel
 

Es war nur eine Frage der Zeit: Das öffentlich-rechtliche ZDF hat eine Serie produziert, in der „das“ Hauptdarsteller eine „nicht-binäre“ Person ist. „Nicht-binär“ ist politisch korrektes Schwurbeldeutsch und bedeutet, dass jemand nicht weiß, ob er ein Manderl oder Weiberl ist. Das sind die Probleme, mit denen sich die mit Zwangsgebühren finanzierten TV-Macher vorrangig auseinandersetzen, auch in Zeiten, in denen sich immer mehr Bürger das Leben nicht mehr leisten können.

Das ZDF hätte, was die Relevanz des Themas betrifft, genauso gut einen Film über die Probleme von kleinwüchsigen Kaninchenzüchtern drehen können. Von denen gibt es vermutlich so viele, wie von „nicht-binären Personen“. Laut der Tageszeitung „Die Welt“ haben gerade einmal 394 Deutsche innerhalb von zwei Jahren nach der entsprechenden Gesetzesänderung die Möglichkeit genutzt, ihr Geschlecht offiziell als „divers“ anzugeben. Das sind 0,00047 Prozent der Bevölkerung.

Deshalb muss das ZDF die Probleme einer Microminderheit erst zu einem Problem der Allgemeinheit machen, „Awareness“ schaffen, wie es diese Leute ausdrücken. Es geht dabei selbstredend um Umerziehung und die Dekonstruktion (=Zerstörung) traditioneller, natürlicher Reststrukturen.

Wenn sich das ZDF eines solchen zeitgeistigen Themas annimmt und es volkspädagogisch aufbereitet, reagiert das deutsche Feuilleton wie ein pawlowscher Hund. Die Kritiker sind von „Becoming Charlie“ hingerissen. Was sonst? Das linke „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ ist „begeistert“. Viel Lob kommt auch von den üblichen linken Blättern, nur der FAZ fällt das Offensichtliche auf, dass die Serie nur so von „Stereotypen“ strotzt.

Während die Haltungsjournalisten der linken Printmedien artig den linken Haltungsjournalisten vom linken Staatsrundfunk für so viel Mut, Progressivität und Einfühlungsvermögen applaudieren, kann sich das Publikum, das diese Serie finanziert, für solche woken Orchideenthemen nicht begeistern.

Die Serie floppt. Die erste Folge sahen sich auf ZDFneo 80.000 Menschen an. Die Quoten der weiteren fünf Folgen, die direkt danach ausgestrahlt wurden, sackten noch weiter ab. Gerade einmal 20.000 bis 30.000 Zuseher (14-49 Jahre) wollten sehen, wie eine nicht-binäre Person lebt.

Dabei hat man alles unternommen, auch finanziell, um sein Produkt beim jungen Publikum zu bewerben. Dazu hat das ZDF erstmals auch sogenannte Influencer, also in der jungen Zielgruppe populäre Persönlichkeiten, die über Kanäle wie YouTube, Instagram oder Tik Tok Reichweiten generieren, bezahlt, damit sie „Becoming Charlie“ promoten.

Wieviel man dafür ausgegeben hat, hält das ZDF geheim. Transparenz fordert der öffentlich-rechtliche Rundfunk immer nur von anderen ein. Experten schätzen, dass das ZDF rund 2500 Euro pro 500.000 Fans, die dem jeweiligen Influencer folgen, für jede Einzel-Promotion bezahlt hat. Das wären im Fall der YouTuberin Diana zur Löwen etwa 10.000 Euro. Weitere vier Influencer haben die Serie beworben.

Der Einfluss der Influencer auf die junge Zielgruppe scheint aber begrenzt zu sein, zumindest wenn es darum geht, Jugendlichen eine politisch korrekte Propagandaserie anzudrehen, die sie nicht unterhält und auch nichts mit ihrem realen Leben und ihren realen Problem zu tun hat.

Wären die ZDF-Haltungsjournalisten nur halb so mutig und innovativ wie sie sich selbst einschätzen, würden sie genügend Themen und Stoffe für Serien finden, die deutsche Jugendliche tatsächlich interessieren und betreffen würden. Etwa das Mobbing der letzten verbliebenen autochthonen Kinder an Multikulti-Brennpunktschulen. Da würden die anderen linken und woken Haltungsjournalisten allerdings nicht mehr applaudieren und dutzende NGOs und Migranten-Lobbyvereine protestieren und wüste Rassismusvorwürfe erheben.

Da bleibt man lieber beim linken Erziehungsfernsehen, beackert seinen miefigen, ideologischen Schrebergarten, da ist einem der Applaus der Kollegen und der politischen Klasse wenigstens sicher. Das Publikum braucht einen gebührenfinanzierten Rundfunksender ohnehin nicht zu interessieren. Serien wie „Becoming Charlie“ beweisen eindrücklich, für wen diese milliardenschweren Anstalten eigentlich senden, nicht für die Bürger, sondern ausschließlich für die herrschende Klasse. Und sollte sich in Zukunft kaum noch jemand finden, der sich diese öffentliche-rechtliche Propaganda ansieht, wird diese Klasse Mittel und Wege finden, die Bürger dazu zu verpflichten.