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Werner Reichel
 

Der sogenannte Bierwirt, landesweit bekannt durch seinen Prozess gegen die grüne Klubchefin Sigrid Maurer, hat seine Ex-Freundin erschossen (mutmaßlich). Auf den neunten Frauenmord in diesem Jahr in Österreich reagieren Medien und Politik besonders erschüttert.

Vom Bundespräsidenten abwärts haben fast alle Spitzen der heimischen Politik ein Statement abgegeben, im ORF und anderen Mainstreammedien hat dieser Mord sogar Corona kurzfristig aus den Schlagzeilen verdrängt.

Van der Bellen: „Frauenhass und Gewalt gegen Frauen und Mädchen dürfen keinen Platz in unserer Gesellschaft haben." Sigrid Maurer: „Jede getötete Frau ist eine zu viel. Jede verletzte Frau ist eine zu viel." Und Infrastrukturministerin Leonore Gewessler: "Es ist die neunte Frau, die dieses Jahr ermordet wurde. Da müssen wir etwas tun."

Ja, jeder Frauenmord ist einer zu viel. Deshalb fragt man sich, warum ausgerechnet der neunte und nicht der dritte, fünfte oder achte Mord in diesem Jahr solche medialen und politischen Reaktionen hervorgerufen hat? Zumal die Zahl der Frauenmorde bereits seit 2015 – was für ein Zufall – stark gestiegen ist.

Warum war die Berichterstattung heuer nicht annähernd so umfangreich, als ein aus Afghanistan stammender Mann seine Frau, eine Mutter von vier Kindern, erstochen hat? Warum hat nicht die besonders grausame Tat eines Ägypters, er hat am 5. März seine Ex in einer Trafik in Wien mit Benzin übergossen und angezündet, solche Reaktionen hervorgerufen? Warum waren Politiker und Medien so zurückhaltend, als im Februar ein 42-jähriger Syrer in Favoriten seine Ehefrau mit einem Gemüsemesser ins Jenseits befördert hat?

Ja, jeder Frauenmord ist einer zu viel. Deshalb stellt sich die Frage, warum Politik und auch der ORF das Offensichtliche ausklammern, demonstrativ ignorieren? Den neben der Tatsache, dass die Täter Männer sind, gibt es einen zweiten ganz wesentlichen Punkt, der jedem ins Auge stechen muss. Eine bestimmte Gruppe von Männern ist bei den Frauenmorden deutlich überrepräsentiert. Weil selbst kreativste Statistiker, Journalisten und Politiker diese Tatsache nicht wegtricksen können, verschweigen sie sie einfach.

Das ist auch der Grund, warum der ORF und viele andere Medien über den aktuellen Frauenmord deutlich umfangreicher berichten als über die verbrannte Trafikantin oder die erstochene Mutter. Medien wie der ORF konzentrieren sich auf Fälle, in denen eingeborene Österreicher die Täter sind, um von der Tatsache abzulenken, dass überdurchschnittlich viele Männer einen bestimmten und sogenannten Hintergrund haben. Wenn man bei jedem autochthonen Täter dreimal so viel Lärm schlägt, fällt den Bürgern eventuell nicht auf, welche Schieflage es da in der Statistik gibt. So das simple Kalkül. Knapp zehn Prozent der Bevölkerung in Österreich sind Muslime. Bei den Frauenmördern ist dieses Verhältnis aber ein völlig anderes.

Würde man sich das eingestehen, müsste man sich die schmerzhafte Frage stellen, ob es wirklich so klug war oder ist, dass Österreich die Grenzen für so viele Männer aus diesem Kulturkreis geöffnet hat. Haben da einige vielleicht etwas zu laut Welcome gerufen?

Und sind nicht jene, die sich so engagiert für offene Grenzen eingesetzt haben, nicht auch jene, die bei den Frauenmorden die Herkunft bestimmter Täter hartnäckig ignorieren?

Es ist verlogen und heuchlerisch, wenn man vor allem jene Frauenmorde beklagt und thematisiert, die ins eigene schlichte Weltbild, in das starre politisch korrekte Opfer-Täter-Schema passen. Was ist wichtiger? Die eigene Ideologie und Psychohygiene oder doch das Leben der Frauen?

Welchen Wert haben die ausführliche ORF-Berichterstattung und die viele Expertenanalysen im Staatsfunk, wenn man aus ideologischen Gründen Faktoren ausklammert, die man bei der Bekämpfung dieses Problems nicht unberücksichtigt lassen kann?

Alle können den Elefanten im Raum sehen, nur der ORF und die anderen Multikultiapologeten tun so, als wäre er nicht da. Wer sich im Zusammenhang mit Corona gern auf Zahlen und „die“ Wissenschaft beruft, der sollte es auch tun, wenn Zahlen und Fakten nicht in sein Weltbild passen. Das wäre seriöser und verantwortungsvoller Journalismus.