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Werner Reichel
 

Können Sie sich noch erinnern? Was hat der ORF den Briten alles prophezeit, wenn sie die EU verlassen würden. Verarmt, unterversorgt und frustriert würden sie auf ihrer feuchten Insel hocken und dem verlorenen EU-Paradies nachtrauern. Der ORF und die anderen linken Medien schrieben von Lieferengpässen, Lebensmittel- und Medikamentenknappheit, Firmen und Konzernen, die das Land in Scharen verlassen würden, vom Absturz der Wirtschaft, dem Niedergang des Finanzplatzes London und von den alten Brexit-Befürwortern, die den jungen Briten die Zukunft gestohlen hätten.

Diese Schwarzmalerei hatte wenig mit seriösem Journalismus, Fachwissen, Fakten und viel mit der linken Schlagseite, der Brüssel-Hörigkeit und den Wunschvorstellungen des ORF zu tun. Es war geradezu die Verpflichtung aller linken Medien, den Brexit zu verteufeln, zumal eine möglichst mächtige EU zum zentralen politischen Projekt der Linken geworden ist.

Nach Ansicht des ORF und der andern Mainstreammedien kann es zudem mit einem Land, das von einem Konservativen geführt wird, nur steil bergabgehen. Vor allem, wenn sich dieses Land auch noch aus der vom ORF gepriesenen EU verabschiedet. Für die Eurokraten in Brüssel und ihre medialen Helfershelfer wäre es ein Super-GAU, wenn Großbritannien vom Brexit massiv profitieren und wirtschaftlich aufblühen würde. Das hätte Signalwirkung, andere mit Brüssel unzufriedene EU-Mitglieder könnten dem Beispiel folgen.

Vor einem Jahr konnte man noch freudig titeln: „Britische Wirtschaft schrumpft im Rekordtempo“. Ein sogenannter Experte durfte in dem Artikel sagen: "Das Schlimmste steht noch bevor!" Doch der vom ORF herbeigeschriebene und ersehnte Niedergang bleibt aus.

Aber von den jüngsten Zahlen und Entwicklungen in Großbritannien hört und liest man im ORF erstaunlich wenig. Die „Bank of England“ hat jetzt der britischen Wirtschaft für heuer einen Wachstumsrekord vorausgesagt. Mit deutlich über sieben Prozent rechnet die BoE, das ist der größte Zuwachs seit 1945. Einer der Gründe dafür ist das im Gegensatz zur EU schnelle Impftempo. Der ORF müsste groß darüber berichten, nachdem er über Jahre der britischen Wirtschaft eine düstere Zukunft vorausgesagt hatte.

Aber die Größe zuzugeben, dass der als Polit-Clown diffamierte Boris Johnson sein Land gut regiert, die Corona-Krise wesentlich besser meistert als die EU und der Austritt aus derselben der richtige Schritt für die Insel war, hat der ORF nicht.

Deshalb wird er weiter mit seiner völlig verzerrten Berichterstattung versuchen, die Realität an das ORF-Weltbild anzupassen. Und irgendwelche mit dem Brexit unzufriedenen Gruppen, Grüppchen und Branchen wird der ORF sicher auftreiben. Dann wird er wieder ausführlich über frustrierte britische Fischer, unzufriedene Hufschmiede oder angefressene Austauschstudenten berichten.