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Werner Reichel
 

So richtig wollen seine Provokationen und inszenierten Skandale nicht mehr zünden. Nicht, dass er es nicht immer wieder mit der Brechstange versuchen würde. Doch die Personen und Gruppen, die er provozieren, vorführen und an den öffentlich-rechtlichen Medienpranger stellen möchte, reagieren kaum noch auf ihn bzw. existieren sie ohnehin nur in seiner und der Phantasie der Linken. Jan Böhmermann führt Scheinkämpfe, rennt nur politische Türen ein, die weit offenstehen.

Der 40-Jährige ist ein linkslinker Politaktivist, der vom ZDF als Entertainer und Satiriker geführt und bezahlt wird. Schließlich darf Satire in unserer politisch korrekten Gesellschaft alles, wenn sie aus der linken Ecke kommt. Unter diesem Schutzmantel, ausgestattet mit reichlich Gebührengeldern, dem Segen des ZDF und der Gutmenschengemeinde im Rücken drischt Herr Böhmermann auf alles ein, was rechter als Robert Habeck und politisch unkorrekter als Herbert Grönemeyer ist. Dafür wird er von anderen Linken mit Auszeichnungen überhäuft, vom Grimme-Preis bis zur Romy, Böhmermann hat alle prestigeträchtigen linken Gesinnungspreise zuhause stehen.

Ein echte Musterschüler, der auch in der DDR Fernsehkarriere gemacht hätte. Der mutige und engagierte Kämpfer für das Linke und Gute tritt mit Vorliebe auf jene ein, die sich nicht wehren können, weil sie entweder keine Lobby haben oder schon seit langem auf der Abschussliste des politmedialen Establishments stehen. Oder er attackiert Gruppen und Milieus, die ohnehin vom Aussterben bedroht sind.

Da lässt Böhmermann etwa einen Kinderchor über „Corona leugnende“ Omas singen und wärmt damit den Oma-Umweltsau-Skandal auf. Betagte Menschen als Spott- und Hassobjekt eines gebührenfinanzierten Gutmenschen. Wie mutig, wie kritisch. Da bezeichnet er in einem ORF-Interview die Österreicher als 8,5 Millionen Debile. Wie originell: Österreicher- bzw. Publikumsbeschimpfung. Seine Provokationen bewegen sich stets auf diesem Niveau. Oftmals darunter. Seine Humorlosigkeit versucht er mit Fäkalausdrücken zu kompensieren.

Entertainer Harald Schmidt, der Böhmermann aus sein Anfangszeiten kennt: „Ich wusste schon früh, dass es Böhmermann als Moderator nie schaffen würde. Aber dass er es als Krawallschachtel sehr weit bringen würde, wusste ich auch.“

In Wahrheit regen die Volkschulprovokationen Böhmermanns aber kaum noch jemanden auf. Der gemeine Österreicher oder Deutsche sei debil, ein Rechter, ein Corona-Leugner, eine Umweltsau, kurz: nicht so erleuchtet, tolerant, moralisch und progressiv wie Böhmermann und seine linke Kernzielgruppe. Wow, wie mutig und tiefsinnig.

Einen Resonanzboden für seine Provokationen und Möchtegernskandale findet er nur in linken Kreisen und Medien, die stets so tun müssen, als würden sich jene, die Böhmermann öffentlich beschimpft und abwertet, furchtbar darüber aufregen.

Böhmermanns Reichweite beschränkt sich aber im Wesentlichen auf seine linke Blase. Dass die Beschimpften, das sind in der Regel nichtlinke, arbeitende, heterosexuelle Einheimische, furchtbar empören, gehört zu Böhmermanns Inszenierung. Deshalb müssen die nicht stattfindenden Skandale von den linken Medien herbeigeschrieben werden.

Böhmermann sondert nämlich nur ab, was linke Intellektuelle Künstler und andere Meinungsführer vorgeben. Wer Eigenständiges, Originelles oder Tiefgründiges von Böhmermann erwartet, überschätzt ihn maßlos. Böhmermann arbeitet die gerade aktuelle linke Agenda ab: Corona-Leugner, Feminismus, Genderismus, Rassismus, Kampf gegen rechts, Klima-Ökultismus, Populismus etc. Damit seine immer brav am Zeitgeist ausgerichtete Kritik auf dem intellektuelle Niveau von Greta Thunberg als Provokation durchgeht, ist sein bevorzugtes Stilmittel untergriffiger Fäkalhumor. Man erinnere sich etwa an sein Erdogan-Gedicht.

Seiner linken Kernzielgruppe, grüne Kleinbildungsbürger, das geisteswissenschaftliche Bachelor-Prekariat und linke Staatsdiener, gefällts. Seine Sendung „ZDF Magazin Royale“ schauen sich immerhin knapp über zwei Millionen Gutmenschen. Regelmäßig. Ziemlich genau der harte Kern dieses Milieus.

Auch mit seiner aktuellen „Provokation“ rennt er einmal mehr ein weit offenes Scheunentor ein. Er „knöpft sich die Klatschpresse“ vor, wie ein Branchenmagazin schreibt. Wie mutig. Der gebührenfinanzierte Politaktivist macht sich über Frauenzeitschriften und Illustrierte lustig, die über Promis, Adelige und das Showbusiness berichten und vor allem von älteren Damen gelesen werden. Also genau die Kragenweite und das Beuteschema des öffentlich-rechtlichen Rundfunkbeamten.

Er wolle damit "falsche Gerüchte" und "überspitzte Falschnachrichten in knalligen Überschriften" kritisieren. Ja, das – und nicht etwa die systematischen Einschränkungen unser Grundrechte oder Islamismus – gehört zu den drängenden Problemen unserer Zeit, wenn etwa “Freizeit Aktuell” oder die „Neue Post für die Frau“ beim aktuellen Liebeskummer von Helene Fischer etwas dicker aufträgt.

Das muss einfach angeprangert werden. Noch dazu, wo solche Zeitschriften ein Auslaufmodell sind und in einer tiefen Auflagenkrise stecken. Aber Nachtreten ist bekanntlich eine Spezialität mutiger Linker. Böhmermann hat auf Kosten der Gebührenzahler sogar ein täuschend echtes Klatschmagazin drucken lassen, das in ganz Deutschland vertrieben wird. Darin zieht er vor allem über die beiden Verlagshäuser Burda und Bauer Media Group her. Aber auch diese teure Aktion sorgt nur in der linken Medienblase für Begeisterung, der erhoffte Skandal muss einmal mehr inszeniert und von befreundeten Links-Medien herbeiphantasiert werden, da die angepinkelten Verlagshäuser Böhmermanns Aktion nur knapp kommentieren. „Komödianten genießen Narrenfreiheit“, so ein Sprecher von Burda auf Nachfrage.

Sie wissen als Medienprofis: “Don’t Feed The Troll.” Und den alten Damen, die gerne Geschichten über Prinz William oder Howard Carpendale lesen, ist die schmalbrüstige Skandalnudel ohnehin egal. Die schlimmste Strafe für Böhmermann und seine Gesinnungsgenossen ist, wenn man die von ihnen geworfenen Stöckchen einfach links liegen lässt.