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Werner Reichel
 

Es war nicht zu überhören und zu überlesen. Die Freude beim ORF war riesengroß, als 55.000 linke Gesinnungsgenossen Anfang Juni - als die Corona-Panik ihren ersten Höhepunkt erreicht hatte - durch Wien marschierten. Man rottete sich zusammen, um einem getöteten Berufskriminellen aus dem fernen Minnesota zu huldigen und den nichtlinken Österreichern latenten Rassismus zu unterstellen.

Viele der guten Menschen trugen keine Maske. Auch der vor allem bei linken Medien beliebte Ex-Volksschullehrer Rudi Anschober wäre gerne mitmarschiert, war aber – leider, leider – terminlich verhindert. Wie er danach betont hat. Viele seiner rotgrünen Polit-Kameraden hatten es hingegen geschafft und grölten gemeinsam mit ihrem linken Fußvolk: Black Lives Matter!

Der ORF berichtet entsprechend euphorisch und positiv über diese politische Machtdemonstration der Linken und Linksextremen. Corona, Babyelefanten und die Einhaltung der sogenannten Hygieneregeln waren für Regierung und ORF kein Thema. Man marschierte schließlich für die gute Sache. Und da hatte das Virus erstmals nach Wochen auf dem ORF Sendepause. Gute Menschen in edler Mission verbreiten die Seuche nicht. Und wenn, war es schließlich für eine gute Sache.

Gestern in Berlin: Tausende gehen auf die Straße, um gegen die Corona-Maßnahmen und die Einschränkungen der Freiheiten und Bürgerrechte durch die deutsche Mutti-Regierung zu demonstrieren. Doch diesmal sind es keine guten Menschen wie in Wien, auch wofür sie eintreten, Freiheit und Selbstbestimmung, sind Werte, mit denen im ORF kaum jemand etwas anfangen kann.

Florian Klenk, eine Art politisch korrekter Obermufti in Österreich und Leitfigur für den gemeinen ORF-Redakteur, rülpst auf Twitter: „Eine Berliner Volltrotteldemo.“ Und die Zukunftshoffnung der SPD, die charmante und kluge Saskia Esken, twittert: "Tausende #Covidioten“.

Der ORF hätte vermutlich gerne etwas Ähnliches geschrieben. Da er aber zumindest den Anschein eines halbwegs seriösen Mediums wahren muss, beschimpft er die Demonstranten nicht als Idioten, sondern als Nazis und Verschwörungstheoretiker. Klar, das geht mittlerweile als Journalismus durch. Schließlich ist im linken Biotop jeder ein Nazi, der nicht im politisch korrekten Mainstream treibt, der nicht die alternativlose Politik der Corona-Sozialisten mit Begeisterung mitträgt.

Während der gebührenfinanzierte Linksfunk bei den BLM-Demos fast ausschließlich über die hehren Ziele und Anliegen der sogenannten Aktivisten berichtet hat, die er selbstredend teilt und propagandistisch unterstützt, beschränkt sich seine sogenannte Berichterstattung über die Corona-Demo in Berlin mehr oder weniger darauf, die Teilnehmer als gefährliche Nazideppen vorzuführen und auf die Nichteinhaltung der Corona-Regeln hinzuweisen: „Berliner Demo gegen CoV-Regeln gestoppt“.

Im Text heißt es:„Den Titel ‚Tag der Freiheit‘ trägt auch ein Propagandafilm der Nazi-Ikone Leni Riefenstahl über den Parteitag der NSDAP 1935.“ Merke: Freiheit ist voll nazi, weshalb ein braver, politisch korrekter Bürger dieses Un-Wort am besten nicht mehr in den Mund nehmen sollte.

„Nach Angaben von Berlins Innensenator Andreas Geisel (SPD) riefen auch verschiedene Neonazi-Organisationen zur Teilnahme auf. Eine ebenfalls für Samstag angemeldete Veranstaltung des Verschwörungstheoretikers Attila Hildmann (…)“.

Wenn hingegen linksextremistische und gewaltbereite Gruppen linke Großdemos unterstützen, wird das vom ORF praktisch nie erwähnt. Und als quasi letzten und unwiderlegbaren Beweis für seine Vorwürfe führt der ORF an: „Bei den Demonstranten waren Ortsschilder und Fahnen verschiedener deutscher Bundesländer zu sehen.“

Wer nicht im Chor der Corona-Schafe blökt, ist ein Nazi und ein Verbrecher, der die (Volks?)Gesundheit der Deutschen oder Österreicher gefährdet. Die linke Politik von Mutti Merkel – egal ob Einwanderung, Energiewende, Schuldenunion oder Corona-Sozialismus – war und ist alternativlos. Sie ist damit nicht kritisier- und hinterfragbar. Wer es trotzdem tut, ist ein Verschwörungstheoretiker, wenn nicht sogar ein Nazi.