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Kurt Ceipek
 

Während der Corona-Krise hoffte man im ORF noch auf einen neuen Höhenflug. Tatsächlich waren die Zuseherzahlen für einige Informationssendungen beeindruckend hoch. Der Trugschluss: Die Österreicher sollten oder mussten zu Hause bleiben und viele ließen permanent ihre TV-Geräte laufen. Das hat stark nachgelassen, seit es wieder möglich ist auszugehen, sich mit Freunden oder Verwandten zu treffen, sich sportlich zu betätigen oder anderen Freizeitvergnügungen zu frönen.

Die Quotenentwicklung im Mai 2020, verglichen mit dem Mai des Vorjahres, muss für die ORF-Chefetage jedenfalls besonders ernüchternd gewesen sein. Die ORF-Hauptsender erreichten in der Gesamtzielgruppe nur noch 28,2 Prozent. Im Vorjahr waren es noch (ebenfalls bitter enttäuschende) 30,2 Prozent gewesen. ORF 1 stürzte auf fast schon peinliche 6,4 Prozent ab. im Vorjahr waren es 8 Prozent gewesen. Alle Versuche, mit halbherzigen Reformen diesen Absturz abzufangen, sind bisher kläglich gescheitert.

Auch mit ORF 2 geht es weiter bergab: Die Quote erreichte nur noch 21,7 Prozent. Dabei waren die 22,2 Prozent im Vorjahr auch schon erschreckend schwach gewesen. Die gesamte ORF-Sendergruppe erzielte magere 31,4 Prozent (Mai 2019: 33,2 Prozent). Es ist bemerkenswert, dass ORF-TV-Programme von nicht einmal mehr einem Drittel der Österreicher konsumiert werden, obwohl der ORF von fast 100 Prozent der heimischen Haushalte Gebühren kassiert. Insgesamt sind das stolze 630 Millionen Euro pro Jahr.

Zuwächse bei den Einschaltquoten gab es für die heimischen Privatsender, ausgenommen Puls 4. Dieser Sender musste ebenfalls Verluste hinnehmen und erreichte einen Marktanteil von 3,3 Prozent in der Zielgruppe ab 12 Jahren. Das waren um 0,4 Prozentpunkte weniger als 2019. ATV erzielte 3,4 Prozent (plus 0,2 Prozentpunkte).

Erkennbar auf der Überholspur ist Servus TV. Der Salzburger Privatsender legte mit einem Plus von 0,5 Prozentpunkten auf 3,3 Prozent Marktanteil deutlich zu. Zu diesem Zuwachs dürften viel gesehene Sportsendungen ebenso beigetragen haben wie die von immer mehr Österreichern geschätzten ausgewogenen Nachrichtensendungen. Der junge Nachrichtensender oe24.tv lag mit 0,8 Prozent (plus 0,2 Prozentpunkte) vor dem Newssender Puls 24, der auf 0,5 Prozent Marktanteil kam.