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Werner Reichel
 

Die Silvesternacht 2015/16 war für die linken Meinungsmacher und Machthaber ein traumatisches Erlebnis. Aus dem sie viel gelernt haben. Im Herbst 2015 stellten die linken Journalisten vollständig von Berichterstattung und Information auf Meinungsjournalismus und Propaganda um. Es galt fortan, nicht mehr die Menschen über Ereignisse auf dem Laufenden zu halten, sondern sie für die Masseneinwanderung aus dem islamischen Raum und mehr Willkommenskultur zu begeistern. Medienmenschen und ihre „Experten“ legten sich kräftig ins Zeug, versprachen die unglaublichsten Dinge, prophezeiten gar ein zweites deutsches Wirtschaftswunder, eine bunte und glückliche Gesellschaft.

Im Fernsehen und den Zeitungen sah man Bilder von zerlumpten Flüchtlingskindern, die mit großen Kulleraugen in die Kamera sahen. Es kamen freilich vor allem bärtige Männer.

Dann kam die Silvesternacht. Was sich damals in Köln abspielte, hätte die in der Bevölkerung ohnehin abflauende Stimmung kippen lassen können. Weshalb die sexuelle Massenbelästigung autochthoner Frauen durch vorwiegend nordafrikanische Männer von Behörden, Politik und Mainstreammedien einfach ignoriert wurde, so, als hätte sie nie stattgefunden.

Den sozialen und alternativen Medien gelang es, diese politisch korrekte Schweigemauer zu durchbrechen, den Druck auf Medien und Politik dermaßen zu erhöhen, dass sie mit Verspätung, Widerwillen und vielen Ausreden über die Sache doch noch berichten mussten. Seither hasst das politmediale Establishment das unkontrollierte Internet. Schließlich wurden mit seiner Hilfe die politisch korrekten Gate Keeper umgangen.

Die Lehren, die das Establishment daraus zog, war, entgegen öffentlicher Versprechen, aber nicht die Bürger künftig objektiv und umfassend zu informieren, wie es eigentlich die Aufgabe der Medien sein sollte, nein, man attackierte diejenigen, die die Mainstreammedien der Lüge überführt hatten. Die sogenannte Lügenpresse etablierte den Kampfbegriff „Fake-News“.

Jetzt, ein paar Jahre später, hat das politmediale Establishment ein ähnliches Problem und es reagiert wie damals. Auch zu Corona-Zeiten wird über verschiedene Internet-Kanäle ihre Meinungs- und Deutungshoheit, ihr alleiniger Wahrheitsanspruch gefährdet, massiv in Frage gestellt.

Weil die etablierten Kampfbegriffe und Totschlagargumente von Hass, Hetze, bis Fake-News nicht mehr reichen, etwas abgenutzt sind, ist jeder, der die veröffentlichte Corona-Wahrheit der Mainstreammedien, die deckungsgleich mit der der Regierung ist, nicht glaubt, ein „Verschwörungstheoretiker“.

Es geht darum, den politischen Gegner, Andersdenkende abzuwerten, zu pathologisieren, marginalisieren und den Boden für weitere Einschränkungen der Meinungsfreiheit zu bereiten. Besonders fortschrittliche Linke denken noch weiter, an Umerziehungsmaßnahmen, Anstalten und Kriminalisierung. Wie im realen Sozialismus, dem seine ewiggestrigen Anhänger mit Hilfe der Corona-Krise zu einem Comeback verhelfen wollen. Die Grünen träumen schon von der Planwirtschaft, Enteignungen und der dauerhaften Einschränkung elementarer Bürgerrechte.

Dazu kommt die Kränkung der linken Experten, die es aufgrund ihres exklusiven Zugangs zu den Mainstreammedien gewohnt sind, als alleinige Verkünder der gerade aktuellen Wahrheit zu gelten. Auf die neue Konkurrenz aus dem Internet reagieren sie äußerts aggressiv. Linke Experten zeichnen sich schließlich nicht durch ihr Wissen, ihre Intelligenz und ihr Expertentum, sondern dadurch aus, dass sie stets produzieren, was der vorherrschende politisch korrekte Zeitgeist verlangt. Wer das nicht tut, ist im besten Fall ein umstrittener Experte und im Regelfall ein Verschwörungstheoretiker.

Je mehr Menschen den Umstrittenen, den Verschwörungstheoretikern folgen, desto mehr fürchten die Herolde des Sozialismus, die Experten aus der linken Blase um ihren Status, ihre Stellung in der Gesellschaft und um ihre Einkünfte. Was, wenn die linke, politisch korrekte Meinung zum Ladenhüter wird?

Deshalb gibt die Regierung viel Steuergeld aus, um die Mainstreammedien, die Verkünder und Unterstützer ihrer Politik am Leben zu erhalten. Deshalb geben sich beim ORF die Experten gerade die Klinke in die Hand, um vor der Gefährlichkeit und Dummheit der sogenannten Verschwörungstheoretiker zu warnen . Es gibt natürlich obskure und wirre Verschwörungstheorien, aber die Linke schmeißt ganz bewusst alle nichtlinken Andersdenkenden in diesen Topf.

Es ist die gleiche Vorgangsweise wie bei der Diskussion um die Massenzuwanderung. Auch hier wurden und werden Menschen, die die islamische Ideologie kritisieren oder sich für eine kontrollierte und qualifizierte Zuwanderung aussprechen, in denselben Topf mit Antisemiten und Ausländerhassern geschmissen, um sie aus der öffentlichen Debatte verbannen zu können. Bei Corona das gleiche Spiel.

Eine prototypische linke TV-Expertin ist Ingrid Brodnig, die im ORF und andern Mainstreammedien gerne mit Gemeinplätzen, linken Stammtischweisheiten und Wikipedia-Wissen glänzt. Als „Internet-Expertin“ ist sie, seit man die Verschwörungstheoretiker als neue Sau durch das mediale Dorf treibt, besonders gefragt. Der zumindest durchschnittlich gebildete und halbwegs eigenständig denkende Bürger fragt sich allerdings, worin das Expertentum der jungen Dame eigentlich besteht. Brodnig ist eine Art Greta Thunberg des Kampfes gegen Verschwörungen, Fake-News und Hass im Internet.

Dass ausgerechnet solche Menschen sich gern und oft auf „die Wissenschaft“ berufen, um damit völlig unwissenschaftlich jede Diskussion im Keim zu ersticken, ist nicht nur für Wissenschaftler ärgerlich. Aber die 68er haben es bekanntlich geschafft, „die Wissenschaft“ und den „den Journalismus“ zu kapern und zu instrumentalisieren. Mittlerweile gilt ja sogar linker Gender-Voodoo als Wissenschaft.

Dass der eine oder andere Bürger, der nicht im linken Milieu sozialisiert worden ist und der nicht mit den Usancen und Mechanismen der Medienbranche vertraut ist, hinter der Gleichschaltung der Medien und der uniformen Meinung der dort auftretenden Experten eine Verschwörung vermutet, ist so abwegig nicht. Der Soziologe Fabio Witzeling: „Die Annahme, dass hinter ihrer stereotypen Sprache, den unhinterfragbaren Selbstverständlichkeiten und der Einigkeit der Analyse eine durchgeplante Verschwörung steckt, ist für den durchschnittlichen Rezipienten naheliegender als die Rückführung auf eine abstrakte Medienlogik, die sogenannte Fast Thinkers und deren Flachheit bevorzugt.“

Die selbsternannten Experten haben zudem mit den vermeintlichen Verschwörungstheoretikern mehr gemein, als ihnen lieb sein kann. Unter anderem, weil linke Experten gerne selbst Verschwörungstheorien produzieren, um ihr wackeliges Weltbild vor den Stürmen der Realität zu schützen. Als etwa Norbert Hofer in den TV-Diskussionen während des Präsidentschaftswahlkampf Alexander Van der Bellen alt aussehen ließ, verbreiteten linke Journalisten und Experten die NLP-Verschwörungstheorie. Schließlich kann unter normalen Umständen ein „verblödete Rechter“ niemals einen ihm intellektuell überlegenen Linken das Wasser reichen. Deshalb verbreitete man, dass NLP eine Art diabolischer Zauber sei, mit dessen Hilfe selbst ein geistiger Schwachmat wie Hofer gegen Van der Bellen bestehen könne. Obwohl die Hofer-NLP-Verschwörung so viel Realitätsbezug wie die Chemtrail-Theorie hat, wurde sie von allen linken Medien aufgegriffen. Hofer hatte allerdings nie ein NLP-Seminar besucht. Und selbst wenn, NLP ist nichts anderes als eine Sammlung von Kommunikationstechniken und keine dunkle Geheimwissenschaft.

Den Sieg des vertrottelten Trump über die smarte Hillary Clinton konnte sich die Linke auf beiden Seiten des Atlantiks auch nur mit einer abstrusen Verschwörungstheorie erklären: Die Russen und nicht die verblödeten Rechten seien für den Triumph von Trump verantwortlich. Die von den Linken völlig übertrieben dargestellte Gefahr von rechts ist ebenfalls nichts anderes als eine Verschwörungstheorie. Wenn sie linken Interessen dient, wird selbst aus der wildesten und abstrusesten Verschwörungstheorie Wahrheit oder zumindest eine plausible Theorie.

Man verfügt schließlich über die Deutungs- und Meinungshoheit. Noch. Darum kämpfen der ORF und die anderen linken Altmedien, treten ihre Haus-und-Hof-Experten gegen die gefährlichen Verschwörungstheoretiker an, um damit den Boden für politische und gesetzliche Maßnahmen gegen Andersdenkende zu bereiten. Man kennt das: Auch die Kampagne der linken Kräfte gegen „Hass und Hetze“ führte zu gesetzlichen Einschränkungen der Meinungsfreiheit. In Österreich wurde der gummiartige Verhetzungsparagraph verschärft, in Deutschland das berüchtigte Netzwerkdurchsetzungsgesetz erlassen. In diese Richtung geht es auch jetzt wieder.

Der ORF: „Verschwörungstheorien im Social Media Zeitalter: Auch die sozialen Medien sind kein rechtsfreier Raum. Echte Hassbotschaften wird man so hoffentlich langsam in den Griff bekommen. Deutlich schwerer tut man sich im Kampf gegen Fake News und Verschwörungstheorien, die im Internet kursieren.“

Deshalb braucht man neue Regeln, Gesetze …

Man arbeitet wieder zielstrebig auf die weitere Einschränkung von Meinungsfreiheit und die Ausweitung der Zensur hin. Schließlich bestimmt die Linke in Medien, Politik, Wissenschaft und Justiz, was Fake News, was Verschwörungstheorien sind. Wenn einem die Argumente ausgehen, wenn einmal mehr ein linkes Gesellschafts-Experiment scheitert, die Realität einmal mehr linke Utopien platt macht, muss man zu solchen Mitteln greifen.

Was dem ORF und allen anderen Linken Angst macht, dass die als dumme Verschwörungstheoretiker denunzierten Andersdenkenden die Deutungshoheit über die Corona-Krise gewinnen könnten. Und wie der brave Linke, der seinen Gramsci gelesen hat, weiß, was das für ihn bedeutet. Deshalb wird er ORF seinen Kampf gegen die Verschwörungstheoretiker in den kommenden Wochen intensivieren. Schließlich gilt: Was vom und im ORF verkündet wird, ist die Wahrheit, alles, was nicht vom ORF und seinen "Experten" und Genossen abgesegnet wird, ist bestenfalls umstritten, zumeist aber Hass, Hetze, Fake-News oder eine gefährliche Verschwörungstheorie. Das soll so bleiben. Dafür kämpft man.