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Werner Reichel
 

Rudi Fussi ist jemand, der einem in den Medien immer wieder über den Weg läuft. So schnell kann man gar nicht wegzappen oder -klicken. Einmal berät er mit Tal Silberstein den glücklosen Christian Kern, dann versucht er sich als politischer Wut-Kommentator, einmal taucht er im ORF, dann wieder auf OE24.TV auf.

Zuletzt habe ich ihn auf Puls24 gesehen. Dort hatte er eine eigene Talk-Show. Ich habe mir eine der ersten Folgen angesehen. Nicht die ganze, aber doch rund zehn Minuten. Mehr wollte ich mir nicht zumuten.

Fussi versuchte sich als rebellisch-rotziger Querdenker, der sich was traut, der es den Mächtigen reinsagt. Er saß da mit Beate Meindl-Reisinger und anderen TV-Gesichtern. Gemeinsam versuchte man das aktuelle politische Geschehen lustig und kritisch zu kommentieren. Es blieb beim Versuch. Es war ein einziger Krampf. Fussi und seine Gäste erzählten, was einem der gemeine Experte und Komiker in den Mainstreammedien ohnehin rund um die Uhr erzählt. Sich originell anzuziehen, leicht hysterisch  und tief zu werden und „schlimme“ Wörter zu benutzen, macht die Sache nicht besser, sondern nur peinlicher.

Wenn Menschen, die sich der neomarxistischen, politisch korrekten Ideologie verpflichtet fühlen, die selbst Teil des politmedialen Establishments sind oder zumindest gerne dazugehören würden, so tun, als wären sie politisch unkorrekt, unangepasst, als würden sie es denen da oben zeigen, in Wahrheit aber nie über das Rechten-Konservativen-Bashing hinauskommen und sich Kritik an ihren Gesinnungsfreunden immer nur als getarnte linke Propaganda herausstellt, ist das zwangsläufig langweilig und zu fremdschämen.

Weil die angepassten Unangepassten, Fussi, Palfrader, Stermann, Grissemann und Co., nicht kapieren können oder wollen, dass politische Korrektheit weit mehr ist, als „schlimme“ Wörter zu benutzen und politische Gegner mit Dreck zu bewerfen. Ein Linker ist niemals politisch unkorrekt. Kann er gar nicht sein. Es ist nie mehr als billige politische Travestie.

Jedenfalls wusste ich nach zehn Minuten Fussi-Talk-Show, diese Sendung hat keine Überlebenschance, auch wenn die Marktanteile des Senders, der sie ausstrahlt, nur im dritten Kellergeschoß angesiedelt sind. Wer soll sich das ansehen? Das Angebot für Linke, die ihre tägliche mediale Dosis an Die-Nichtlinken-sind alles-Volltrotteln brauchen, ist ohnehin unüberblickbar. Da gibt es Bessere, echte Profis, die das seit Jahrzehnten erfolgreich machen.

Gestern berichtet der Standard: „Talkformat ‚Bussi Fussi – Das Leben ist kein Ponyhof‘ startet am Donnerstag auf Youtube“ . Man hätte auch schreiben können: Puls 24 setzt Fussi-Show ab. Aber vermutlich hat er dorthin gute Kontakte und man machte eine Erfolgsmeldung daraus. Fussi jetzt auf YouTube, dem Medium der Stars! Sein erster Gast im Online-Bewegtbild-Ausgedinge ist übrigens Falter-Chefredakteur Florian Klenk.

Das Leben ist tatsächlich kein Ponyhof.