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Werner Reichel
 

Es ist die Meldung des Tages. Jetzt dürfte eingetreten sein, was seit langem zu befürchten war. Die Entscheidung, die jetzt offenbar in Ankara getroffen wurde, hat weiterreichende und dramatischere Folgen und Auswirkungen auf Österreich und Europa als die derzeit grassierende Corona-Epidemie. Die Türkei erlaubt laut mehreren Presseberichten angesichts der Kämpfe um Idlib Flüchtlingen die Weiterreise nach Europa. Sie öffnet ihre Schleusen.

Das sollte eigentlich auf allen österreichischen Nachrichtenseiten und in allen Nachrichtensendungen ganz oben bzw. vorne kommen. In fetten Schlagzeilen. Interviews mit Politikern wie Innenminister Karl Nehammer oder Verteidigungsministerin Klaudia Tanner wären auch angebracht.

Der ORF sieht diese Meldung aber eher locker und entspannt. Auf orf.at wird die Grenzöffnung zwar erwähnt, allerdings unter der wenig spektakulären Schlagzeile: „Türkische Angriffe in Idlib“. Auch im Ö1-Morgenjournal ist Idlib weit hinten und nur sehr kurz Thema. Gegen Ende des Beitrages wird lapidar erwähnt, dass die Türkei nun die Grenzen für Flüchtlinge nach Europa öffnen werde.

Diese Tatsache scheint im ORF niemanden sonderlich zu kratzen, obwohl Europa nun eine Einwanderungswelle droht, die 2015 in den Schatten stellen könnte, obwohl sich jetzt tausende Dschihadisten auf den Weg machen könnten, obwohl gerade die Open-Border-Hardcore-Fraktion in der Regierung in Wien sitzt, die auch in Krisenzeiten so gar nichts von Grenzschutz oder Grenzsicherung hält. Aber derzeit sind eh alle mit dem Corona-Virus und den Sprechblasen einer überforderten ADHS-Regierung abgelenkt. Mit Phrasen, Parolen, Transparenz-Gefasel und stündlichen Pressekonferenzen ist es nicht getan. Nicht bei der Corona-Epidemie und schon gar nicht bei einer möglichen neuen Einwanderungswelle.

Kurz, Kogler und Co. sind auf diese neue Entwicklung sicher genauso gut vorbereitet wie auf das Corona-Virus. Und Rudi Anschobers liebster grüner Stammbuchspruch, „Man könne Österreich nicht unter einen Glassturz stellen“, der auch bei syrischen Dschihadisten sicher gut ankommt, kann man auch jetzt wieder gut gebrauchen. Dass die Grünen in der Regierung sitzen, haben wir übrigens nicht zuletzt dem ORF und seiner linken Dauerpropaganda zu verdanken.