ORF-Watch.at Die unabhängige Kontrolle des Gebührenmonopols


Rubriken

Archiv

Beitrag Melden

Bitte um ein Stichwort, warum dieser Beitrag als rechtswidrig oder ehrenbeleidigend (gegenüber konkreten Personen) offline genommen werden soll. Dass eine Meinung unerwünscht oder unsympathisch ist, ist kein ausreichender Grund dafür.

Ich will die Datenschutzerklärung lesen.

Beitrag melden

Werner Reichel
 

Dass es auf den heimischen Arbeitsämtern mittlerweile recht bunt und robust zugeht, ist hinlänglich bekannt. Deshalb verwundern solche Schlagzeilen auch nicht, die man gestern im Internet lesen konnte. „Prügel für AMS-Mitarbeiterin“, schrieb krone.at. Und auf oe24.at las man: „Syrer rastete aus und verletzte AMS-Mitarbeiterin“.

Weil der gute Mann schon aufgewärmt und in Fahrt war, attackierte er auch noch mit seinem Schirm einen AMS-Security und einen Passanten. Vom AMS heißt es, ihre Mitarbeiterin bekomme psychologische Hilfe und befinde sich im Krankenstand. Der Syrer befindet sich hingegen auf freiem Fuß. Arbeitsministerin Christine Aschbacher ist von dieser „brutalen Attacke entsetzt.“

In der ORF-Redaktion sieht man das deutlich entspannter und scheint die Aufregung nicht nachvollziehen zu können. ORF.at titelt: „24-Jähriger ohrfeigte AMS-Mitarbeiterin“. Ohrfeigen, das klingts so harmlos, fast wie „gesunde Watsche“.

Würde man die Österreicher befragen, welche Information sie für wichtiger erachten, das Alter oder die Herkunft des Brutalos, eine große Mehrheit würde sich für das Alter entscheiden. Davon sind zumindest die ORF-Redakteure überzeugt. Es macht ja auch einen großen Unterscheid und ist auch für die Tat relevant, ob der Mann 22, 24 oder 28 Jahre alt ist. Vermutlich sind 24-Jährige bei Gewalttaten überrepräsentiert. Da ist sicher ein Muster, ein Trend zu erkennen. Wobei sich die Frage stellt, diskriminiert diese Schlagzeile nicht die 24-Jährigen, schürt sie nicht Vorurteile gegenüber Menschen dieses Alters?

Außerdem ist die Tat irgendwie verständlich. Der gute Mann kam nach Dienstschluss und wurde deshalb aufgefordert, am nächsten Tag wiederzukommen. „Das ärgerte ihn offenbar, er beschimpfte sie und gab ihr eine Ohrfeige“, erfährt man vom ORF. Na dann.