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Werner Reichel
 

Alle Jahre wieder. Wenn die Ungläubigen sich auf ihr wichtigstes Fest vorbereiten und sich die Kinder auf das Christkind freuen, greift so mancher zu uns eingeladene und gekommene Gotteskrieger zum Messer, zur Schusswaffe oder steigt in einen LKW. Das hat mittlerweile blutige Tradition.

Wir erinnern uns an den Berliner Breitscheidplatz, wo ein Schutzsuchender 2016 mit einem Sattelschlepper zwölf Menschen ermordete und über 50 verletzte. 2018 erschoss im französischen Straßburg ein Islamist bei einem Weihnachtsmarkt fünf Menschen und verletzte weitere elf. Bereits 2014 rasten in Nantes und in Dijon Islamisten in Weihnachtsmärkte und verletzen dabei zahlreiche Besucher. Nur ein paar Beispiele. Viele Terrorattacken konnten zudem verhindert werden. Immer mehr Wintermärkte, die Bezeichnung Weihnachtsmärkte verwendet man nicht mehr so gerne, gleichen mittlerweile Hochsicherheitszonen. Die Betonklötze, die man traditionell hinter bunter Weihnachtsdeko versteckt, gehören jetzt wie der Christbaum zu Weihnachten.

Auch heuer beginnt der Advent blutig. In London ersticht ein Islamist zwei Menschen, im niederländischen Den Haag attackiert ein Attentäter mit einem Messer wahllos Passanten.

Von einem halbwegs seriösem Medium würde man sich erwarten, dass es über diese Ereignisse nicht nur umfassend und korrekt berichtet, sondern, dass es die Taten auch in einen größeren Kontext stellt, die Hintergründe und Ursachen beleuchtet, Zusammenhänge herstellt, es mit anderen Terrorattacken vergleicht und daraus nachvollziehbare Schlüsse zieht.

Was macht der ORF? Er berichtet, als wäre jeder dieser Anschläge ein Einzelereignis. Man erwähnt zwar, wenn es, wie jetzt in London, gar nicht anders geht, dass die Terroristen Islamisten sind, leitet daraus aber nichts ab. In Den Haag dürfen der ORF und die anderen Mainstreammedien noch über Motiv und Täter rätseln. Was für ein Glück.

Es wäre Aufgabe des ORF, umfassend zu informieren, unbequeme Fragen zu stellen, Entwicklungen kritisch zu beleuchten, Hintergründe aufzuzeigen, den Menschen die Wahrheit zu sagen. All das passiert bei solchen Terroranschlägen nur eingeschränkt. Dass in London ein Islamist Menschen erstochen hat, erfährt man von Tausenden anderen Medien auch. Gratis. Warum gibt es im ORF keinen Report, keine Sondersendung, keinen runden Tisch, wo echte Experten und keine linken Beschwichtiger diskutieren, keine Chronik des vorweihnachtlichen Terrors.

Würde der ORF nur ein Zehntel seiner Energie und Ressourcen, die er für seine Anti-FPÖ-Kampagnen aufwendet, in die Berichterstattung über Islamismus, Terror und andere für Linke unangenehme Themen investieren, die Österreicher hätten ein viel klareres und umfassenderes Bild von dem, was da auf uns und vor allem unsere Kinder zukommt.

Genau das gilt es zu verhindern, es geht vielmehr darum, möglichst wenig (Hintergrund)Informationen und die in möglichst kleinen und harmlosen Häppchen den Menschen zu servieren. Damit bei ihnen ja kein großes ganzes Bild entsteht, damit niemand die falschen - also die richtigen Zusammenhänge herstellt. Schließlich ist islamistischer Terror nur ein Aspekt einer viele größeren Entwicklung, die Europa bedroht.

Mit dieser Art der Berichterstattung gelingt es dem ORF und anderen Medien ganz gut, die Menschen Schritt für Schritt an den islamistischen Terror und die neuen Realitäten im multikulturalisierten Europa und Österreich zu gewöhnen, weil man immer schnell wieder zu den wirklich „wichtigen“ Dingen übergeht und den Menschen einhämmert, die einzig echte Bedrohung für unsere Gesellschaft sind die FPÖ und all die anderen Rechtspopulisten.

Politiker wie Viktor Orbán machen schließlich dermaßen böse und schlechte Politik, dass die armen Menschen in Ungarn Weihnachten ohne die in Westeuropa traditionellen Terrorattacken feiern müssen. Warum das so ist, werden wir vom ORF wohl nie erfahren.