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Werner Reichel
 

Nein, der ORF ist weder ein SPÖ- noch ein Grünfunk. Der ORF unterstützt und propagiert fast alles, wenn es politisch nur weit genug links von der Mitte angesiedelt ist. Sogar die Kommunisten. Das fällt in der Regel nur deshalb nicht auf, außer man bejubelt anlässlich eines Jubiläums gerade die DDR, weil die heimischen Kommunisten, die KPÖ, politisch keine Rolle spielen.

Außer in der Steiermark. Dort ist die KPÖ im Landtag, im Grazer Stadtrat und in einigen Gemeinderäten vertreten. In Eisenerz stellen die Kommunisten sogar die Vizebürgermeisterin.

In zwei Wochen wählen die Steirer. Und der ORF rührt kräftig die Werbetrommel für die Kummerln. Er spendiert den einst Moskautreuen sogar einen langen Jubelartikel auf der ORF.at-Startseite. Ein paar Schmankerln daraus:

„Bekannt ist der Fleiß der kommunistischen Abgeordneten – und die Spendenfreudigkeit, die zur Legende wurde (…)“

„ (…) eine Alternative sowohl zu den Altparteien (sic) SPÖ, ÖVP und FPÖ als auch zu den aufstrebenden Grünen (…)“

„‘Die KPÖ tut genau das, was die SPÖ tun sollte‘, ist in vielen Gesprächen mit Bürgerinnen und Bürgern zu hören“.

„Die beiden Spitzenfrauen der steirischen KPÖ (…) sind in ihren Bereichen Wohnen und Soziales über die Parteigrenzen hinweg anerkannte Expertinnen, im persönlichen Umgang immer angenehm, aber hart in der Sache.“

Das hätte die Propagandaabteilung der KPdSU nicht besser hingekriegt. Wer solche Freunde in den Medien hat, der braucht auch nicht mehr großartig in Wahlwerbung zu investieren. Wozu gibt es die Gebührenzahler.