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Werner Reichel
 

Erstaunlich, wie schnell sich die Journalisten der großen Mainstreammedien auf eine einheitliche Kommunikations- und Argumentationslinie einigen, wenn es darum geht, linke Interessen zu vertreten bzw.  linke Vorurteile zu bedienen.

Ein Beispiel aus der Vergangenheit: Als Norbert Hofer in den Wahlkampf-Duellen mit Alexander Van der Bellen ein gute Figur machte, setzte sich schnell die linke Erzählung durch, dies gelinge Hofer nur deshalb, weil er NLP-gesteuert sei. Obwohl der FPÖ-Mann noch nie ein NLP-Seminar besucht hatte. Egal. Man musste seinen verunsicherten Lesern und Zusehern erklären, wie es sein konnte, dass der „rechte Depp“ Hofer dem „linken Intellektuellen“ Van der Bellen rhetorisch und argumentativ Paroli bieten konnte. Irgendein Journalist kam auf die NLP-Verschwörungsgeschichte, die anderen haben sie dankbar und ungeprüft übernommen.

Zurück in die Gegenwart: Sebastian Kurz ist neben Herbert Kickl das große Feindbild der Linken. Weil er im aktuellen Wahlkampf in allen Umfragen weit vor den anderen liegt, steht er im Zentrum der linken Attacken. So wie bereits 2017 versuchen allerlei obskure Gestalten, Initiativen oder „zivilgesellschaftlich Engagierte“ Kurz (aber auch die FPÖ) anzupatzen. Etwa eine Webseite Zoom. Nun ist eine weitere sonderbare Seite im Netz aufgetaucht, die Kurz vollkommen absurde und grausliche Dinge unterstellt.

Weil Linke die Opferrolle einschließlich ihrer Vermarktung und Monetarisierung exklusiv für sich beanspruchen (soziale Gerechtigkeit, Feminismus, Multikulturalismus etc.) und all diese schmierigen Aktionen auf die Linken zurückfallen bzw. -gehen, hat sich in den führenden Mainstreammedien sehr schnell eine einheitliche und durchgängige Linie durchgesetzt, wie man damit umzugehen hat: Kurz instrumentalisiere die gegen ihn gerichteten Schmutz- und Schmierenkampagnen, er versuche sie, für seine Zwecke zu nutzen. Wie er das macht? Er kritisiert diese Attacken gegen ihn. So ein Schlingel.

Im Ö1-Morgenjournal sagt Innenpolitikredakteur Edgar Weinzettl: „Nicht mehr ganz so souverän reagiert man auf so manche Diffamierung oder Anschüttung. Die ÖVP geht sogar so weit, dass sie Internetseiten, auf denen mit üblen Unterstellungen gegen Kurz gearbeitet wird, selber publik macht. Die breite Öffentlichkeit hätte von solchen Internetseiten wahrscheinlich nie etwas erfahren.“ Unglaublich! Wie weit diese ÖVP geht.

Es ist die klassische und oft praktizierte linke Opfer-Täter-Umkehr. Man prangert nicht die Macher solcher Seiten und deren Methoden an, sondern die ÖVP, weil sie es wagt, diese Sudel-Attacken zu kritisieren. Wie Herr Weinzettl argumentiert auch der Standard: „Dass wir uns mit solchem Schwachsinn überhaupt auseinandersetzen müssen, verdanken wir den kranken Gehirnen einiger rechtsextremer Verschwörungstheoretiker, aber auch der ÖVP. (…) Man sollte diesen Inhalten aber nicht noch zusätzlich Öffentlichkeit verschaffen, indem man für deren Verbreitung sorgt.“

Dass die hier angesprochen Internetseite mit Sicherheit nicht von „rechtsextremen Verschwörungstheoretikern“, sondern von halblustigen linken „Aktivisten“ stammt, ist offensichtlich. Das sollte man schon alleine daran erkennen, dass das Logo der seltsamen Seite nur auf den ersten Blick nazimäßig aussieht, in Wahrheit handelt es sich um ein Symbol der Zoroastrier. Für Standardschreiber und -leser: Der Zoroastrismus hat nichts mit dem Dritten Reich zu tun, es ist eine uralte (vorchristliche) Religion aus Persien.

Auch sonst ist sehr schnell und leicht erkennbar, dass diese Seite eine obskure linke Hetz- und Satireseite ist. Aber das wissen sie vermutlich ohnehin. Aber wenn sich die Chance bietet, den "Rechten" und der ÖVP den Schwarzen Peter zuzuschieben,  macht man es eben.

Was ORF, Standard und andere linke Medien Kurz, der ÖVP und auch der FPÖ (da kommt sicher noch was) empfehlen: Solche widerlichen linken Schmutzattacken und Unterstellungen einfach zu erdulden, sie wortlos hinzunehmen. Wenn nicht, gefällt man sich eben in der „Opferrolle“, spiele den Wehleidigen. Tolle Idee! Für ORF, Standard und Co. Das wäre nämlich eine Win-Win-Situation für alle, die Kurz hassen. Für jene, die solche Seiten ins Netz stellen und jene, die sich darüber (insgeheim) freuen.

Weil ihnen der Basti diesen Gefallen nicht tut, ist er eben ein ganz ein Böser.