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Kurt Ceipek
 

Auf einem Spielplatz in einem Park in Wien-Fünfhaus zeigte eine Bande von etwa 30 Jugendlichen zwei Polizisten, wer in immer mehr Teilen Wiens die Macht auf der Straße übernommen hat. Zwei Polizisten, die nach einer Anrainerbeschwerde für Ordnung sorgen wollten, wurden bedrängt, bedroht und eingekesselt. Ein 21-jähriger Syrer erklärte den Polizisten ungeniert, sie hätten hier nichts zu suchen.

Bandenterror in diesem Ausmaß ist natürlich ein Thema für alle Medien, die senden oder schreiben was die Seher, Hörer und Leser interessiert. Denn offensichtlich gibt es immer mehr Regionen in österreichischen Städten, in denen Banden mit Migrationshintergrund überzeugt sind, die Herrschaft übernommen zu haben. Staatliche Ordnungskräfte werden als feindliche Eindringlinge betrachtet – und auch so behandelt.

Und wie geht der ORF mit dem brisanten Ereignis um? Für Zeit im Bild war das am Tag nach dem Ereignis natürlich kein Thema. Warum sollte man die Österreicher in der einzigen ORF-Sendung des Tages mit einer namhaften Zahl an Zusehern mit so einer Geschichte beunruhigen.

Dafür ist die regionale Nachrichtensendung „Wien heute“ zuständig. Aber da war auch kein Platz dafür, weil dort schon ein Beitrag über brutale Jugendbanden untergebracht werden musste, die Passanten vor oder in belebten U-Bahn-Knotenpunkten terrorisieren und zusammenschlagen. Für zu viele Einzelfälle ist natürlich in einer solchen Nachrichtensendung kein Platz.

Aber immerhin: auf orf.at wurde über die Einkesselungsaktion ziemlich nüchtern und wenig beschönigend berichtet. Dort allerdings werden solche Themen eher versteckt, weil die meisten orf.at-Leser sich auf die Hauptseite beschränken. Auf der Wien-orf.at-Seite ist der Beitrag gut versteckt, zwischen „Nächtliche Arbeiten und Sperren auf A23“ und einem Beitrag mit dem geheimnisvollen Titel „ VfGH: „A.C.A.B.“ keine Anstandsverletzung“.

Da soll noch einer behaupten, der ORF käme seiner vom Zwangsgebührenzahler finanzierten und im lahmen ORF-Gesetz verankerten Informationspflicht nicht nach. Die leisten schon etwas für unser Geld.